Die Volleyball-Krise: Das steckt dahinter

Neruda schickt keine B2 mehr ins Rennen! Auch die Burschen des STS Bozen bestreiten seit Frühjahr 2020 kein Meisterschaftsspiel. Das sind nur zwei Beispiele, dass der Volleyball (wie auch andere Sportarten) derzeit kränkelt. Das Hauptproblem ist die Pandemie. s+ geht auf Ursachenforschung. Das strikte Protokoll: Derzeit müssen alle zwei Tage Corona-Tests durchgeführt werden (Kosten: 8 Euro für Minderjährige, 15 für Erwachsene). Zwei bis drei pro Woche sind nötig, um eine umfassende Tätigkeit durchführen zu können. Vereine werden das nicht zahlen können, also müssen die Eltern blechen. Lösung? Sich impfen lassen.

Aber was tun mit nicht geimpften Kindern und Jugendlichen? Vereine würden sich wünschen, dass die Corona-Tests kostenfrei sind. Es genügt nicht, den Test kostenfrei zu bekommen, wenn für die Durchführung. ein Arzt oder eine Krankenschwester bezahlt werden muss. Lösung? Tests, die für die Schule gelten, sollten auch für den Sport Gültigkeit haben.

Einsetzende Trägheit: Im Winter durfte kein Vereinssport betrieben werden. Dadurch ging bei Kindern und Jugendlichen die Lust am gemeinsamen Training verloren. So blieben bei vielen Jugendlichen nur die Finger aktiv, denn sie verbrachten Stunden und Tage am Computer, Handy oder Tablet. Lösung? Sehr schwierig. Eltern und alle Erzieher müssten vorleben, wie wichtig gerade Sport im jungen Alter ist. Tut die öffentliche Hand in dieser Hinsicht auch wirklich genug?

Fehlende Sponsoren: In Krisenzeiten geht das Geld aus. Bei gar einigen Vereinen haben die Übungsleiter in diesen Pandemie-Monaten auch unentgeltlich Trainingsalternativen jeder Art und mit viel Aufwand angeboten. Lösung? Die Behörden sollten jede Form von Sport, vor allem in Vereinen, unterstützen und das Trainieren in Sicherheit vereinfachen.

Falsches Signal: Sport für die eigene Gesundheit zu betreiben, ist wichtiger als das Impfen! Ältere und &bdquo;schwache&bdquo; Menschen zu impfen, ist sicher sinnvoll und richtig. Das dürfte keiner in Frage stellen. Aber in die eigene Gesundheit zu investieren, ist der Schlüssel. Zu einem gesundem Lebensstil gehört nun mal Bewegung, also auch Sport. Wenn Kinder und Jugendliche diesen gerne beim Volleyball ausüben, dann sind die vom Volk gewählten Entscheidungsträger in der Pflicht. Wohl noch schlimmer als Covid-19 sind Übergewichtige, träge Kinder (später Erwachsene) mit allen ihren Folgen und Kosten für die Gesellschaft. Der Neruda-Niedergang A1, B2, jetzt Jugend – Vor nicht all zu langer Zeit war Neruda Volley sogar in der Serie A1 vertreten. Danach spielte man jahrelang in der Serie B2. Das ist &bdquo;Schnee“ von gestern. Seit drei Jahren ist Fabio Varesco der Präsident von Neruda Volley. Er musste vom Vorgänger einen &bdquo;finanziellen Scherbenhaufen“ übernehmen.

Die glorreichen Tage von Neruda sind längst passé. © Max Pattis

&bdquo;Wir spielten drei Jahre in der Serie B2. Doch in Corona-Zeiten wurde die Unterstützung der Sponsoren immer geringer. Ich und mein Vorstand stecken viel Herzblut in den Verein, aber wir bringen die nötige Finanzierung für die Serie B2 nicht auf. Zudem verlassen einige Spielerinnen aus Studiengründen den Verein. Weiters haben in diesen Pandemie-Zeiten einige die Lust auf Sport verloren. So mussten wir schweren Herzens die B2 aufgeben“, erklärte der Boss.

Aber als Arzt liegt ihm der Sport, die körperliche Ertüchtigung, am Herzen. &bdquo;Wir machen mit den Kleinen weiter, versuchen einen Jugendsektor aufzubauen. Das wird zwar einige Jahre dauern, aber die geben wir uns“, bleibt Varesco kämpferisch. Kommentar Ist das der richtige Weg? Von Pauli Hintner, Sportredakteur

Die eigene Gesundheit sollte jeder Person wichtig sein. Wer nun viel trinkt oder raucht, aber gegen das Impfen ist, den kann ich nicht verstehen. Wenn Kinder und Jugendliche im organisierten Vereinssport ihrer Leidenschaft nachkommen, in die eigene Gesundheit investieren und von Gefahren des Alltags abgelenkt werden, bin ich für volle Unterstützung. Viele in den Vereinen arbeiten auch noch ehrenamtlich. In Corona-Zeiten haben sich gar einige Minderjährige vom Sporttreiben abgewandt. Sie haben bemerkt, dass auch das Sofa eine Alternative ist, dass das Tüfteln am Handy oder das Starren in die Glotze auch die Zeit vertreibt. Warum auch sporteln, gerade jetzt wenn man es fast nur noch mit dem Grünen Pass tun darf? Wenn Eltern berechtigte Sorgen haben, ihre Kinder zu impfen, kann ich das nachvollziehen. Für sie gilt es Alternativen zu schaffen. Nur von oben sagen, wir wollen alle über 12 impfen, ist zu billig. Aber leider sind Kinder keine Wähler.

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Dem Volleyball-Traditionsverein Neruda gehen die Spielerinnen aus. Ein Problem, mit dem auch andere Vereine zu kämpfen haben.

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