Verena Steinhauser und ihr erstes „richtiges“ Olympia

So langsam steigt das Olympiafieber. Steinhauser trainiert derzeit in Ovindoli in den Abruzzen, nur eine Stunde vom Flughafen in Rom entfernt. Am Samstag geht es mit den anderen 4 &bdquo;Azzurri“ samt Trainerteam in die französische Hauptstadt. &bdquo;Ich habe mir einen Ort gesucht, der unter 1500 Meter liegt, wo es am Abend abkühlt, dass man schlafen kann“, sagt die 29-Jährige. &bdquo;Wir wollten nicht am Tag der Eröffnungsfeier anreisen, da ist es in Paris sicher hektisch.“

Steinhauser ist voll auf das Einzelrennen am Mittwoch, 31. Juli (Start 8 Uhr) fokussiert. &bdquo;Auch weil die Mixed-Staffel erst 5 Tage später auf dem Programm steht. &bdquo;Ein ungeschriebenes Gesetz sagt, dass die 2 schnellsten Frauen auch in der Staffel eingesetzt werden, aber da muss man auch das Einzelrennen abwarten. Da kann immer viel passieren.“

&bdquo;Bin älter und reifer“ Der größte Unterschied zu Tokio? &bdquo;Das betrifft zuerst mich selbst, ich bin sowohl körperlich als auch mental viel reifer geworden. Ich war schon einmal bei Olympia. Es ist ein Supergefühl, zum 2. Mal dabei zu sein, aber ich lasse mich jetzt nicht mehr ganz so unter Druck setzen. Ich sehe es mehr als ein normales Rennen“, sagt Steinhauser.

Steinhauser auf dem Rad.

Die Triathletin ergänzt: &bdquo;In Tokio waren wir abgeschottet von allem. Paris ist so gesehen mein erstes richtiges Olympia. Meine gesamte Familie wird dabei sein. Mein Bruder wird zum ersten Mal in meiner Karriere live vor Ort sein. Da will ich schon beweisen, dass ich es gut machen kann. Tokio haben meine Eltern auch nur mitten in der Nacht im TV gesehen. Das macht mich am meisten nervös, dass alle dabei sind. Aber darauf freue ich mich auch.“

Ihr Trainer ist ihr Lebensgefährte Seit 5 Jahren lebt und trainiert Steinhauser in Montesilvano bei Pescara in den Abruzzen unter Coach Simone Mantolini, der auch ihr Lebenspartner ist. Die 29-Jährige ist Triathlon-Profi und in der Polizeisportgruppe. &bdquo;Triathlon, das bedeutet 3 Sportarten auf höchstem Niveau. Du darfst keine Defizite mehr haben, wenn du mit den Großen mitspielen willst. Du muss 3 Disziplinen zu 100 Prozent beherrschen und unter einen Hut bekommen. Ich trainiere zwischen 30 und 35 Stunden die Woche. Da bleibt zwischen Training, Essen und Schlafen nicht mehr viel übrig“, sagt Steinhauser. „Brixen ist für mich Heimat, aber in Südtirol ist der Winter einfach zu lange für mich.“ Verena Steinhauser Die Brixnerin erklärt: &bdquo;Es war meine Entscheidung, dahinter stehe ich zu 100 Prozent. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich dieses Leben führen kann. Ich habe normalerweise nur 2 Wochen im Jahr, wo ich gar nichts tue. Man ist das ganze Jahr auf Trab und viel unterwegs. Im Winter muss man irgendwo sein, wo man gut Radfahren kann, im Sommer darf es für das Training nicht zu heiß sein. Wir brauchen ein Schwimmbad und wenn möglich ein Freigewässer.“

Umzug in die Abruzzen Deshalb war ein Umzug aus dem geliebten Südtirol unumgänglich. &bdquo;Brixen ist für mich Heimat, aber der Winter in Südtirol ist zu lang, ich habe einen Ort gefunden, wo ich mich wohl fühle, nachdem ich 2 Jahre in Mailand gewesen war, wo ich immer krank geworden bin.“

&bdquo;Schuld“ daran, dass Verena Steinhauser Triathletin ist, hat ihre erste Trainerin Manuela Ianesi. &bdquo;Ich bin immer noch im engen Kontakt mit ihr und muss danke sagen, dass sie mich zu diesem Sport gebracht hat. Als Kind war ich Leichtathletin, dann habe ich Rückenprobleme bekommen und musste mit Schwimmen anfangen. Gelaufen bin ich immer gerne, und in Brixen fährt jedes Kind mit dem Rad zur Schule. Angefangen habe ich wirklich nur zum Spaß.“

Keine guten Erinnerungen an Olympiastrecke Steinhauser kennt die Olympiastrecke schon. &bdquo;Der Testwettkampf vor einem Jahr ist ganz schlecht gegangen. Ich hatte ein schlechtes Schwimmen, weil in der Seine sehr viel Strömung ist. Die Radstrecke ist komplett flach, kaum technisch, man fühlt sich wie auf einer Autobahn. Man kann im Schwimmen das Rennen verlieren, aber nicht gewinnen und man kann es beim Laufen gewinnen, vor allem in Paris, wo die Radstrecke nicht den Unterschied machen wird.“

2021 in Tokio war Steinhauser 20. &bdquo;In Paris will ich es auf jeden Fall besser machen. Das ist das erste Ziel, ich hoffe auf eine Top-Ten-Platzierung. Ich kann nicht sagen, dass das machbar ist, aber ich kann auch nicht sagen, dass es nicht machbar ist.“

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Verena Steinhauser und ihr erstes „richtiges“ Olympia

Sie war schon vor 3 Jahren in Tokio dabei. Sie kennt das Olympia-Gefühl, zumindest ein bisschen. Doch Paris soll Verena Steinhausers erstes Rendezvous mit den 5 Ringen noch einmal toppen.

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