Er ist ein Phänomen: Daniel Hofer wird zum Eisenmann

Am Sonntagabend fuhr Daniel Hofer zufrieden nach Hause. Der Bozner war viele Jahre lang das Aushängeschild im Südtiroler Triathlon gewesen, bis er vor 7 Jahren seine Profi-Karriere beendet hatte. Am letzten Samstag hat er sich erstmals an einen Ironman gewagt und sich in der ewigen Südtiroler Bestenliste auf Anhieb auf Platz 2 gesetzt.

&bdquo;Es ist leicht über den Ironman zu reden, aber du musst auch einmal einen machen. Jetzt fühlte ich mich im besten Alter“, sagt der 41-Jährige Bozner. Für Nicht-Experten: Ironman das bedeutet 3,86 Kilometer Schwimmen, 180 km Radfahren und einen Marathon laufen – also 42,2 Kilometer.

Hofer hat sich für sein Debüt den Ironman Emilia-Romagna in Cervia an der Adria ausgesucht, der für schnelle Zeiten bekannt ist. &bdquo;Die Bedingungen waren nahezu perfekt“, so der Bozner, der 2011 auch als einziger Südtiroler bei den Männern am Kalterer See gewonnen hat und jahrelang zur Elite in Italien auf der olympischen Distanz gehört hat, ehe er seine Karriere 2017 beendete.

Das Ergebnis von Hofer kann sich sehen lassen. Nach 8:44.31 Stunden war er im Ziel, in der Gesamt-Wertung damit 14., Zweitbester in seiner Altersklasse (41 bis 45 Jahre) und zweitbester &bdquo;Azzurro“.

Daniel Hofer bei seinem ersten Ironman in Cervia.

Den &bdquo;Slot“ (Startplatz) für die Ironman-WM im kommenden Jahr in Nizza hat er aber nicht angenommen. Cervia soll sein vorerst letzter Ironman gewesen sein. &bdquo;Nizza ist nicht meine Strecke, im kommenden Jahr habe ich andere Prioritäten in meinem Leben. Um einen Ironman gut zu machen, muss man auch gut vorbereitet sein“, so Hofer.

Dafür hat er Cervia ziemlich locker genommen. &bdquo;Ich habe mich nicht speziell vorbereitet, auch nicht übertrieben trainiert. Wahrscheinlich genau das richtige getan. Das Schwimmen war nicht einfach. Es war sehr wellig, man hat im Meer nicht wirklich etwas gesehen und viele haben schon vor dem ersten Wechsel aufgegeben, ich bin nach 53.47 Minuten aus dem Wasser.“ „Ich habe eine Cola getrunken und eine Banane gegessen, dann ging es gut ins Ziel“ Daniel Hofer Auch auf dem Rad hatte er 120 Kilometer lang ein gutes Gefühl. &bdquo;Danach bin ich etwas müde geworden, aber ich habe mich gut verpflegt, mich gepusht, dann ging es wieder. Ich bin einen Schnitt von 39 km/h (Rad-Teilzeit 4.37 Stunden) gefahren.“

Dann kam der Marathon. &bdquo;Auf den ersten 13 Kilometern lief alles wie geplant, bei Kilometer 15 habe ich eine kleine Krise bekommen, bei Kilometer 30 hatte ich einen Krampf hinten im Oberschenkel. Das geht schnell. Aber ich habe eine Cola getrunken, eine Banane gegessen, dann ging es gut ins Ziel.“ Auch mit der Marathonzeit (3:03.56) ist Hofer zufrieden. &bdquo;Ich wollte um die 3 Stunden bleiben, das ist mir gelungen.“

Hofer ist der 7. Südtiroler der Triathlon-Geschichte, der einen Ironman unter 9 Stunden geschafft hat. Er ist in der ewigen Bestenliste sogar Zweiter. Nur der Karneider Christian Haas war vor 2 Jahren ebenfalls in Cervia in 8:31.19 noch schneller. Aber Hofer hat bei der Premiere Werner Überbacher und Klaus Runer hinter sich gelassen. Überbacher, mit dem Hofer viel zusammen trainiert hat in den letzten Wochen, war auch einer der ersten Gratulanten. Der 50-Jährige aus St. Pauls wird am 26. Oktober an der Ironman-WM in Hawaii teilnehmen, hat sich dafür im Juni qualifiziert.

Auch Steinwandter wird ein Ironman In wenigen Wochen hat Südtirol einen weiteren &bdquo;Eisenmann“. Am 12. Oktober wird Ex-Profi Matthias Steinwandter (31) aus Innichen in Langkawi auf Malaysia seinen ersten Ironman bestreiten und versuchen, ebenfalls unter 9 Stunden zu bleiben.

Daniel Hofer ist auch der schnellste Ironman der Familie. Er hat die Bestzeit seines Vaters Gottfried (64) unterboten. Der Wirt der Schwarzen Katz' in St. Magdalena in Bozen schaffte beim Ironman 1999 in Klagenfurt eine Zeit von 9:40.14. Die schnellsten Südtiroler Ironmänner: 1. Christian Haas (Karneid) Ironman Cervia (2022) 8:31.19 Stunden 2. Daniel Hofer (Bozen) Ironman Cervia (2024) 8:44.31 3. Werner Überbacher (St. Pauls) Ironman Klagenfurt (2003) 8:48.43 4. Klaus Runer (Bozen) Ironman Roth (1993) 8:48.44 5. Stefano Paoli (Tisens) Ironman Frankfurt (2013) 8:56.35 6. Daniele Irsara (Gadertal) Ironman Klagenfurt (2003) 8:58.28 7. Andreas Casotti (Leifers) Challenge Mergozzo (1999) 9:06.51 8. Franco Prezzi (Bozen) Ironman Klagenfurt (2011) 9:12.47

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