„Ich hatte einen Panda, sie einen Lamborghini“

Nach ihrer Erstrundenniederlage bei den Olympischen Spielen muss Tischtennis-Ass Debora Vivarelli die Heimreise antreten. Im Interview mit s+ spricht sie über die Pleite, ihre Familie und die Zukunft.

Wie war das Match?

Debora Vivarelli: &bdquo;Ich hätte lieber gegen eine Chinesin gespielt. Sie ist noch dazu Linkshänderin. Alle, mit denen ich vorher gesprochen habe, meinten, sie wird den 1. Satz etwas ruhiger angehen lassen. Aber die unerwartete Niederlage im Mixed am Samstag in der 1. Runde hat sie noch mehr angestachelt. Auch sie spürt den Druck, denn sie will eine Medaille gewinnen. Dann schaut es von außen aus, als ob du nur mehr leichte Fehler machst. Aber die Chancen, einen Punkt zu machen, sind so gering, dass du dich unter Druck setzt und Fehler begehst. Auch von der Bank war es schwer, eine Lösung zu finden.“

Aber es war sicher toll, vor so einer Kulisse zu spielen.

Vivarelli: &bdquo;Ich habe versucht, positiv zu bleiben, auch von der Körpersprache, wollte ein paar Punkte stehlen und zumindest ein bisschen ins Spiel kommen.“

Es waren Ihre 2. Olympischen Spiele. Was war anders als in Tokio?

Vivarelli: &bdquo;Ich habe gedacht, ich bin voll aufgeregt, aber als ich an den Tisch gekommen bin, war ich in meiner Zone, habe nur mehr den Ball gesehen. Ich habe es genossen, auch wenn es von außen nicht so ausgeschaut hat. Ich hatte einen Panda, sie einen Lamborghini.“

<a data-caption="Die Vivarelli-Fans im Olympiafieber: Von links: Cousine Serena Vivarelli, Mutter Gabi Filippi, Trainer und Schwager Jason Davide Luini, Debora Vivarelli, Ehemann und Eishockey-Nationalspieler Gianluca Vallini, Vater Sandro und Marco Vallini, der Bruder von Gianluca. Ganz vorne die Nichten Mayla und Caroline Luini." data-fancybox="inline-220182" target="_image" href="https://s3-images.sportnews.bz/_images/scale/1280x1280/img/2024/07/die-vivarelli-fans-im-olympiafieber-von-links-cousine-serena-vivarelli-mutter-gabi-filippi-trainer-und-schwager-jason-davide-luini-debora-vivar.jpg"> Die Vivarelli-Fans im Olympiafieber: Von links: Cousine Serena Vivarelli, Mutter Gabi Filippi, Trainer und Schwager Jason Davide Luini, Debora Vivarelli, Ehemann und Eishockey-Nationalspieler Gianluca Vallini, Vater Sandro und Marco Vallini, der Bruder von Gianluca. Ganz vorne die Nichten Mayla und Caroline Luini.

Olympia ist für Sie vorbei?

Vivarelli: &bdquo;Wir müssen innerhalb von 48 Stunden das Olympische Dorf verlassen, weil nicht genügend Betten zur Verfügung stehen. Aber meine Familie bleibt noch bis Mittwoch. Sie sind zu elft da. Dann gehe ich zu ihnen in die gemietete Wohnung.“

Schauen Sie sich noch ein paar Wettkämpfe an?

Vivarelli: &bdquo;Ein Sinner-Match sehe ich leider nicht, aber ich möchte gerne Simone (Giannelli) zuschauen am Dienstag beim Volleyball, wenn wir Tickets bekommen. Und ich werde mit meinen Eltern noch ein wenig die Stadt erkunden. Dann werde ich zu Hause Urlaub machen. Das ist auch fein.“

Wie geht es dann weiter?

Vivarelli: &bdquo;Ende August reise ich für 3 Wochen nach Indien. Dort bin ich in der indischen Meisterschaft in Chennai Ersatzspielerin. Das wird mehr Show. Im September habe ich dann meine ersten Spiele in der Major-League in den USA. Ich spiele für ein Team in Seattle. Das ist einmal etwas Neues, mit Spielen an einem Ort und an einem Wochenende über 3 Tage. Und dann beginnt auch wieder die Meisterschaft in Italien.“

In 4 Jahren finden die nächsten Olympischen Spiele statt.

Vivarelli: &bdquo;Ich weiß. Wenn mich jemand im Dezember gefragt hätte, dann hätte ich gesagt, im Juli ist es vorbei. Aber ich fühle mich noch gut, ich habe noch Lust zu spielen und habe noch Spaß. 2028 in Los Angeles wäre ich die erste Tischtennisspielerin aus Italien, die zum 3. Mal bei Olympia ist. Aber schauen wir, wie lange mein Mann mich noch spielen lässt. (Vivarelli ist mit Eishockey-Nationalspieler Gianluca Vallini vom HCB Südtirol verheiratet, Anm. d. Red.).“

Interview: Stefan Peer

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„Ich hatte einen Panda, sie einen Lamborghini“

Die Enttäuschung war da, aber Debora Vivarelli hat sie gut weggesteckt. Sie hat ihren Olympia-Auftritt trotz der klaren Niederlage genossen und kann zufrieden auf die letzten 4 Jahre zurückschauen.

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