Jannik Sinner ballt die Faust. © APA/afp / KENA BETANCUR
Zwischen Himmel und Hölle: Sinner schlägt Medvedev
Jannik Sinner steht im Halbfinale der US Open. Der Südtiroler überwand am Donnerstagmorgen den Russen Daniil Medvedev und ist nun der Favorit auf den Titel.
05. September 2024
Von: tu
Es war das Traum-Viertelfinale der US-Open: Jannik Sinner gegen Daniil Medvedev. Nach den verfrühten Niederlagen der Tennis-Giganten wie Carlos Alcaraz, Novak Djokovic oder auch Alexander Zverev, spielten am Donnerstagmorgen ab 3.00 Uhr MESZ die beiden besten verbleibenden Spieler gegeneinander – die Nummer 1 gegen die Nummer 5. Der Gewinner dieser Partie gilt bei den Experten als der haushohe Favorit für die begehrte Trophäe von New York. Dieser trägt nun den Namen Jannik Sinner. Der Südtiroler bezwang seinen russischen Kontrahenten in einem kuriosen Match in vier Sätzen mit 6:2, 1:6, 6:1 und 6:4.
Kurios deshalb, weil beide Spieler mal dominantes Tennis zeigten, mal jedoch völlig überfordert und ratlos zur eigenen Box blickten. Trefflich kann dieses Viertelfinale als ein Abenteuer zwischen Gut und Böse beschrieben werden, wobei sich die Tendenz pünktlich bei jedem Satz änderte. So begann Sinner bärenstark und ließ Medvedev im ersten Satz keine Chance, während dem Russen dasselbe Kunststück im zweiten gelang. Im dritten wirkte plötzlich der Südtiroler wieder wie der um Klassen bessere Spieler.
Ein unbeständiger Medvedev
Bei näherem Hinsehen lag das jedoch weniger an der Nummer 1 der Welt, sondern an Daniil Medvedev. Der Russe hatte einen klaren Gameplan für sein Duell mit Sinner heraus getüftelt: Er wollte den Südtiroler in lange Ballwechsel zwingen und mit der Zeit an den Kräftereserven des 23-Jährigen feilen. Wenn ihm das gelang, dann gewann der Russe die Punkte. Doch war eine Voraussetzung dafür ein effektives Aufschlagspiel, das Medvedev phasenweise völlig im Stich ließ. Dies nutzte Sinner dann stets eiskalt aus.Medvedev kämpfte um jeden Ball. © APA / LUKE HALES
Sinner stellte sich dann mit Fortdauer des Spieles auf seinen Gegner ein. Während Medvedev also versuchte den Ball im Spiel zu halten, begann Sinner auf die schnellen Punkte zu gehen und wagte sich vermehrt an das Netz. Diese Bemühungen gingen voll auf und war dieses Rätsel einmal gelöst, spielte der Südtiroler den Russen mit aggressiven Schlägen und Tempo an die Wand. Schlussendlich streckte der 23-Jährige nach 2.41 Stunden die Hände in die Höhe und bejubelte seinen insgesamt vierten Halbfinaleinzug bei einem Grand-Slam-Turnier.
Jetzt wartet Draper
Dort wartet auf Sinner nun der Emporkömmling des Turniers: Jack Draper (ATP 25). Der Brite spielte sich mit bärenstarkem Tennis völlig überraschend gegen Alex De Minaur (ATP 10) in die Runde der besten 4. Im zweiten Halbfinale spielen die beiden US-Boys Frances Tiafoe (ATP 20) und Taylor Fritz (ATP 12) um die Ehre, im Arthur Ashe, dem größten Tennisstadion der Welt, um den Titel zu spielen.Profil bearbeiten
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