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Jannik Sinner freut sich über seinen nächsten Titel. © APA/afp / HECTOR RETAMAL

Zwischen Erfolg und Belastung: „Ich versuche, stark zu bleiben“

Jannik Sinner hat sich am Sonntag in überragender Manier den nächsten Titel geschnappt. Nach dem Finalsieg in Shanghai sprach der Südtiroler nicht nur über seinen Gegner Novak Djokovic, sondern auch über die Schwierigkeiten, die ihn aktuell abseits des Platzes verfolgen.

Jannik Sinner hat sich in dieser Saison an die Spitze des Tennis-Olymp gespielt. Am Sonntag-Vormittag bestätigte er erneut seine starke Form mit dem Triumph beim Shanghai Masters-1000, wo er Novak Djokovic in einem packenden Finale bezwang. Doch hinter dem Erfolg auf dem Platz verbirgt sich in dem Südtiroler auch eine persönliche Seite, wie der 23-Jährige nach dem Gewinn seines 7. Titel des Kalenderjahres deutlich machte. Trotz seines sportlichen Erfolgs kämpft der junge Sextner seit Wochen mit den ungemütlichen Herausforderungen der Doping-Vorwürfe.


Im Interview nach dem Sieg in Shanghai sprach Sinner aber erst über den Wert seines Erfolgs gegen Djokovic. „Er hat keine Schwächen, du musst einfach die wenigen Gelegenheiten nutzen, die er dir gibt“, sagte Sinner über den Serben. „Es gibt Momente im Spiel, in denen du einfach daran glauben musst. Djokovic ist eine Legende unseres Sports, und ich bin sehr glücklich über diesen Sieg“. Sinner gelang es, Djokovic nach 1.39 Stunden mit 7:6 und 6:3 bezwingen.

Sinner posiert mit der Shanghai-Trophäe und seinem Team. © APA/afp / HECTOR RETAMAL


Dann bedankte sich der Südtiroler bei seinem Team Darren Cahill, Simone Vagnozzi und den Neuzugängen Marco Panichi und Ulises Bandio, die beide in der Vergangenheit schon für Djokovic tätig waren: „Danke an mein Team, das mich unterstützt und begleitet. Wir versuchen, uns als Mannschaft zu verbessern und zu reifen, und ich bin froh, hier mit ihnen zu sein.“

Herausforderungen abseits des Platzes

Der Südtiroler sprach zudem offen über die psychischen Schwierigkeiten, mit denen er abseits des Platzes zu kämpfen hat, und wie diese seine mentale Stärke in den großen Arenen der Welt beeinflussen. „Ich wünschte, ich wäre nicht in der Position, in der ich mich gerade außerhalb des Platzes befinde, und könnte auf dem Platz befreiter spielen... aber man muss es akzeptieren“, gab der Südtiroler zu. Er betonte, dass es falsch sei zu glauben, dass Erfolg automatisch bedeute, dass es keine Probleme gebe: „Die Leute denken, wenn man gewinnt oder Erfolg hat, dass man keine Probleme hat, aber das ist nicht wahr.“
„Ich versuche, stark zu bleiben, wenn ich auf den Platz gehe, und nicht daran zu denken.“ Jannik Sinner

Trotz dieser Hürden zeigt sich Sinner immer wieder entschlossen, auf dem Spielfeld alles zu geben: „Ich versuche, stark zu bleiben, wenn ich auf den Platz gehe, und nicht daran zu denken. Ich bleibe fokussiert auf alles, was ich tue, und gebe in jedem einzelnen Match oder Training 100 Prozent.“ Diese mentale Stärke, so Sinner, hilft ihm, sich nicht von äußeren Umständen oder Gedanken ablenken zu lassen, auch wenn diese in bestimmten Momenten immer wieder präsent sind.

Dankbarkeit und Bodenständigkeit

Der 23-Jährige betonte, dass der Erfolg auf dem Platz nicht alles sei: „Was auch immer ich auf dem Platz erreiche, es ist nur ein Extra, dafür arbeite ich“, sagte er und fügte hinzu: „Der Erfolg wird mich niemals als Person oder Spieler verändern.“ Sinner ist dankbar für die Menschen, die ihn unterstützen: „Ich bin sehr froh, all diese Menschen um mich zu haben, die mich sehr gut kennen und wissen, wie ich bin. Das ist für mich das Wichtigste.“
„Der Erfolg wird mich niemals als Person oder Spieler verändern.“ Jannik Sinner

Trotz seiner Erfolge bleibt Sinner also bescheiden und realistisch. Er weiß, dass jeder Erfolg vergänglich ist und das nächste Turnier wieder eine neue Herausforderung mit sich bringt: „Der nächste Wettbewerb kann großartig laufen, oder ich könnte in der ersten Runde ausscheiden. Aber das wird mich nicht als Mensch verändern.“

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