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Therese Johaug wurde 2016 ebenfalls positiv auf Clostebol getestet. © Social Media

Wintersport-Star verteidigt Sinner: „Weiß, wie er fühlt“

Einige Athleten haben angeprangert, dass Jannik Sinner rund um die Doping-Causa bevorzugt wurde. Andere hingegen stellten sich hinter dem Sextner und sind von dessen Unschuld überzeugt. Mit Therese Johaug, die in Vergangenheit selbst in einem ähnlichen Fall involviert war, ergriff nun eine der erfolgreichsten Langläuferinnen aller Zeiten Partei für den Weltranglisten-Ersten.

Es war der Sommer 2016, als eine Nachricht die ganze Wintersport-Szene in Aufruhr versetzte. Therese Johaug, die nach Marit Bjørgen erfolgreichste Langläuferin aller Zeiten, wurde für 13 Monate gesperrt, weil sie positiv auf Clostebol getestet wurde. Also genau jenes Mittel, das auch im Körper des Sextners in Indian Wells gefunden wurde. Nach einem Rekurs beim Internationalen Gerichtshof CAS wurde Johaugs Sperre auf 18 Monate ausgedehnt, was viele Beobachter als übertrieben erachteten, zumal die Gutgläubigkeit der Athletin anerkannt wurde.


Das Clostebol geriet nämlich durch eine Lippencreme in ihr Blutsystem, das vom Verbandsarzt empfohlen wurde. 13 Nanogramm pro Millimeter war die Dosis, die Johaug zum Verhängnis wurde. Zum Vergleich: Die Dopingfahnder stellten bei Sinner eine Dosis von 0,086 Nanogramm pro Millimeter fest. Deshalb – und weil er die Substanz unwissentlich eingenommen hat – stellt sich Johaug ganz klar auf die Seite des Südtirolers, wie sie gegenüber dem schwedischen Sender SVT betonte.

Eine klare Meinung

„Zunächst einmal tut er mir sehr leid, denn ich weiß genau, wie es ihm geht. Ich war in der gleichen Situation und finde es absolut richtig, dass er keine Sperre erhalten hat“, erklärt die vierfache Olympiasiegerin. Sinner dürfe nicht für einen Fehler bezahlen, den sein Physiotherapeut begangen hat. „Die Mengen, die in seinen Blutkreislauf gelangt sind, sind im Vergleich zu meinen sehr, sehr gering. Er ist komplett unschuldig.“

Bereitet sich in Peking auf das nächste Turnier vor: Jannik Sinner © Social Media


Die schwere Zeit habe Johaug zu einem besseren Menschen und einer besseren Athletin gemacht – vor allem auf der mentalen Ebene. Angesichts dessen, dass Sinner kurz nach Bekanntwerden des Freispruchs die US Open gewonnen hat, scheint diese Aussage auch auf den Sextner zuzutreffen.

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