Wer wird Südtirols neuer Tennis-Boss?

Der Tennisverband ist der drittgrößte im Land hinter Fußball und Wintersport, vor dem Eissport-Verband. 83 Vereine haben insgesamt 8000 Mitglieder, 75 Klubs sind wahlberechtigt. Eigentlich hätten die Neuwahlen schon am 22. November über die Bühne gehen sollen. Doch der Rücktritt von Weißensteiner nicht ohne Misstöne nach 12 Jahren an der Spitze des Verbandes hat für die &bdquo;Verspätung“ gesorgt. Mit ihm hat auch der gesamte bisherige Vorstand seinen Rücktritt eingereicht. Jetzt sind die Positionen neu bezogen. Der Verband steht vor einem Neubeginn.

2 Kandidaten gibt es für das Präsidentenamt: Marco Cordaro, derzeit Vize-Präsident des TC Bruneck, ist ein 3.4-Spieler. Jacob Nicolussi aus Welschnofen spielt für den TC Gemeinde Bozen, Spielklasse 3.3. Die beiden bewerben sich um das Amt. Wer am Freitag mehr Stimmen bekommt, hat gewonnen.

Jacob Nicolussi kandidiert für das Präsidentenamt.

Es wird auf jeden Fall einen jungen Präsidenten geben, denn Cordaro ist erst 23 Jahre alt und in seiner Freizeit Zauberer (&bdquo;Magic Marco“). Nicolussi gehörte vor einem Jahrzehnt beim TC Rungg zu den besten Spielern des Landes, als er versuchte Profi zu werden. Nicolussi hat in den USA studiert, am College gespielt und ist 30 Jahre alt.

Marco Cordaro will ebenfalls Präsident werden.

Für den vierköpfigen Vorstand gibt es 6 Kandidaten: Paolo Lisciotto (TC Branzoll), Patrizia Mairhofer (TC Urtijei), Günther Messner (Tennis Brixen), Karl Stuefer (TC Rungg), Thomas Toniatti (TC St. Lorenzen) und VSS-Referentin Stefanie Unterweger aus Auer.

s+ die beiden Präsidentschaftskandidaten befragt, was sie in Zukunft besser machen bzw. ändern wollen.

Was hat Sie dazu bewogen, für das Präsidentenamt zu kandidieren?

Cordaro: &bdquo;Ich bin seit einigen Jahren Vize-Präsident beim TC Bruneck, war schon bei Turnieren und in Rom und habe gesehen, wie die FITP arbeitet. Das hat mich immer schon interessiert. Jetzt hat sich die Möglichkeit ergeben, das vielleicht auf Landesebene zu machen.“

Nicolussi: &bdquo;Tennis hat mir viel gegeben als junger Spieler. Ich will etwas zurückgeben, das war mein erster Gedanke. Ich habe mich mit Richard Weißensteiner getroffen. Tennis wächst in Südtirol so stark wie nie zuvor und vielleicht auch wie nie mehr wieder. Wir erleben einen Boom. Da braucht es neuen Schwung.“

Was wollen Sie ändern, wenn Sie am Freitag gewählt werden?

Nicolussi: &bdquo;Das Wichtigste ist es, die Jugend zu fördern. Da startet alles, dann ist die Zukunft gesichert. Aber es geht auch darum, die Erwachsenen zum Tennisspielen zu bewegen.“

Cordaro: &bdquo;Der Modus für die Mannschaftsmeisterschaften könnte man ändern, etwas Neues einbauen. Mir ist es wichtig, einen strukturierten und zugänglichen Turnierkalender zu machen. Ich möchte einen guten Dialog und eine gute Zusammenarbeit mit allen Vereinen. Nicht zu vergessen, die Aus- und Weiterbildung der Tennislehrer.“

Südtirol hat mit Jannik Sinner den besten Spieler der Welt, dennoch ist nicht alles Gold was glänzt im Land.

Cordaro: &bdquo;Etwas zu finden, was nicht funktioniert in Südtirol, ist schwierig. Sinner allein bringt viele Spieler zum Tennis. Es läuft nicht viel falsch in Südtirol. Wir müssen den Sinner-Schwung noch mehr ausnutzen.“

Nicolussi: &bdquo;Man muss die Vereine zusammenbringen und nicht umgekehrt. Der Tennissport lebt von der Gemeinsamkeit, er verbindet Menschen. Das ist das A und O. Es braucht auch optimale Bedingungen, moderne und gut ausgestattete, verbesserte Infrastrukturen für Training, Wettkämpfe und die Gemeinschaft im Verein.“

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Vor 3 Monaten ist Richard Weißensteiner als Präsident des Tennis-Landesverbandes überraschend zurückgetreten. Am Freitag wird im Haus des Sports in Bozen ein Nachfolger für den Eggentaler Sportfunktionär gesucht.

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