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Tennis-Superstar Jannik Sinner. © AFP / ANDREAS SOLARO

Wegen Sinner: Italiens Tennis-Boss mit Rundumschlag

Jannik Sinner und das Dopingchaos haben in den vergangenen 24 Stunden ein Beben in der Tennis-Welt ausgelöst. Nun schaltet sich Italiens Tennis-Boss ein: Er stärkt dem Sextner den Rücken und poltert gegen die Kritiker los.

Auf Jannik Sinner prasselt gerade viel ein. Dabei ist der Fall eigentlich schon geklärt. Der Sextner Weltranglistenerste wurde im März zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet. 0,000000001 Gramm – also 1 Milliardstel Gramm – des Mittels wurde in Sinners Körper nachgewiesen. Die Erklärung des Südtirolers: Die Substanz sei über die Hände seines Physiotherapeuten, der eine Wunde am Finger mit einem Spray versorgt hatte, in den Kreislauf des Tennisstars geraten.


Eine Aussage, die ein unabhängiges Gericht für glaubwürdig erachtete. Die Folge: Sinner wurde freigesprochen. Trotzdem hagelte es in den vergangenen Stunden immense Kritik – auch aus dem eigenen Nest, sprich aus der Welt der gelben Filzkugel.

„Die Kritik kam von den Idioten und Frustrierten.“ Angelo Binaghi

Das brachte Italiens Tennis-Boss Angelo Binaghi auf die Palme. Der Präsident des italienischen Tennis-Verbandes FIT polterte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur LaPresse los. „Die Kritik der Kollegen? Die kam von den Idioten und Frustrierten. Diejenigen, die größere Fähigkeiten als Sinner hatten, um die Nummer 1 der Welt zu werden, aber miserabel gescheitert sind.“

Angelo Binaghi und Jannik Sinner bei einer Pressekonferenz (Archivbild). © AFP / ANDREAS SOLARO


Das ist eine klare Massage an Nick Kyrgios und an Denis Shapovalov: Die beiden Tennisstars hatten Sinner am lautesten kritisiert. „Sie sind frustriert, da ist es klar, dass sie so giftige Kommentare machen. Es wäre eine ganz andere Sache gewesen, wenn sich ein Rafael Nadal, ein Novak Djokovic oder ein Daniil Medvedev zum Thema geäußert hätten. Aber diese Leute haben einen anderen Charakter“, so Binaghi.

Legt die WADA Berufung ein?

Der Tennis-Boss spricht dem Pusterer Mut zu. „Wir haben uns alle sehr erschrocken, aber zum Glück ist alles gut ausgegangen. Sinner wird aus dieser Situation noch stärker hervorgehen“, so Binaghi. Abgeschlossen ist die Sache aber noch nicht. Die Welt-Antidopingagentur WADA oder Italiens nationale Dopingbehörde NADO können noch Berufung gegen Sinners Freispruch einlegen.

Ob sie das effektiv machen, werden die nächsten Tage zeigen. Binaghi erklärte: „Mich würde es wundern, wenn sie einen Einspruch einlegen würden. Die Sache ist bis ins kleinste Detail geklärt. Ich glaube, niemand hätte auch nur eine Lira auf einen möglichen Dopingfall von Sinner gesetzt, eher hätten sie auf einen Banküberfall gewettet.“

Schlagwörter: Tennis Jannik Sinner ATP

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