Was sich Jannik Sinner für 2021 ganz besonders wünscht

Aber Sinner denkt gar nicht an die Weltrangliste, wenn er auf seine Wünsche für die neue Saison angesprochen wird. &bdquo;Ich wünsche mir einfach, dass es eine normale Saison wird“, sagt er, &bdquo;dass ich so viele Matches wie möglich spielen kann, an die 60 wären ideal, dass ich ein paar Kilos zulege und dass ich mich natürlich auch spielerisch weiterentwickle.“ Vor allem beim Aufschlag und am Netz sieht er den größten Spielraum, um sich zu verbessern. &bdquo;Aber ich bin noch jung, ich kann überall noch zulegen.“

Es war kein einfaches Jahr 2020. Auch für Jannik Sinner nicht. 32 Turniere wurden insgesamt nur gespielt, die Profi-Tour war von Anfang März bis Mitte August unterbrochen. Dennoch hat Sinner wieder Meilensteine gesetzt in seiner noch jungen Karriere. Er hat im Jänner in Melbourne sein erstes Match bei einem Grand-Slam-Turnier gewonnen, er hat im Februar mit David Goffin erstmals einen Top-Ten-Spieler geschlagen. Er hat insgesamt 3 Spieler der besten 10 der Welt besiegt. Nach Stefanos Tsitsipas in Rom auch Alexander Zverev bei den French Open. Das brachte ihm in Roland Garros ein Viertelfinal-Duell mit Rafael Nadal ein. Und kein anderer Spieler hat den spanischen Sandplatzkönig auf dem Weg zum 13. Triumph in Paris derart gefordert wie der junge Pusterer. &bdquo;Ich schaue nicht so sehr auf Ergebnisse oder Rekorde.“ Jannik Sinner Am Ende der Saison gelang Sinner am 14. November in Sofia dann auch der erste Turniersieg seiner Karriere. Er schlug den Kanadier Vasek Pospisil mit 7:6 im dritten Satz, wurde im Alter von 19 Jahren und 3 Monaten zum jüngsten ATP-Turniersieger aus Italien aller Zeiten. &bdquo;Der Sieg in Sofia ist meine schönste Erinnerung an das Jahr 2020, auch weil ich sehr gut gespielt habe. Aber ich schaue nicht so sehr auf Ergebnisse oder Rekorde. Nach einem guten Spiel bin ich zufrieden, aber ich denke immer daran, dass ich mich weiter verbessern will“, sagt Sinner, der seinen Titel bei der inoffiziellen U21-Weltmeisterschaft in Mailand coronabedingt nicht verteidigen konnte.

In Sofia gewann Sinner Mitte November sein erster Turniersieg. © APA/afp / NIKOLAY DOYCHINOV

Sein Ziel bleibt es, auch 2021 in jedem Match besser zu werden. &bdquo;Danach sehen wir, was herauskommt“. Natürlich ist sich Sinner bewusst, dass die Augen – vor allem die der Tennisfans in Italien – auf ihn gerichtet sind. &bdquo;Jannik ist so normal geblieben, in einer Welt, die das gar nicht ist“, nennt Coach Riccardo Piatti den größten Vorzug seines Schützlings, den er im Sommer 2015 nach Bordighera in Ligurien geholt hat. Da war Sinner noch keine 14 Jahre alt.

&bdquo;Die Vorbereitung in Monte Carlo ist gut verlaufen“, fühlt sich Sinner bereit für das neue Jahr. Im Fürstentum, wo er seinen Wohnsitz hat, hat er gut trainiert, mit vielen guten Spielern, die ebenfalls am Mittelmeer residieren. Unter anderem auch mit seinem &bdquo;Stallkollegen“ Stan Wawrinka, der ebenso wie er bei der Agentur Starwing Sports unter Vertrag steht. 2 Millionen Euro an Sponsorengelder pro Jahr Die Medien in aller Welt reißen sich um ihn, die Sponsoren stehen weiter Schlange beim jungen Pusterer, der mit seiner Unbekümmertheit überall gut ankommt. Zusammen mit Italiens Sprinter Filippo Tortu und Schwimmerin Simona Quadarella ist der das neue &bdquo;Gesicht“ des italienischen Telekommunikationsunternehmens Fastweb. Der letzte große Sponsor, der sich Sinner geangelt hat.

Jannik Sinner wirbt für zahlreiche Premium-Marken, unter anderem auch Parmiggiano Reggiano. © Social Media / Jannik Sinner

Head, Nike, Rolex, Lavazza, Technogym, Parmiggiano Reggiano und Alfa Romeo sind ebenfalls Werbepartner von Jannik Sinner, der verschiedenen Medienberichten zufolge über 2 Millionen Euro an Sponsorengeldern im Jahr verdienen soll. Damit würde er in der Rangliste der italienischen Einzel-Sportler (ausgenommen die Fußballstars und Italiens NBA-Basketballer) hinter Motorrad-Ass Valentino Rossi (8 Millionen) und Schwimm-Olympiasieger Gregorio Paltrinieri (zwischen 3 und 4 Millionen) schon auf Rang 3 liegen. Gleichauf mit Schwimm-Superstar Federica Pellegrini und Ski-Ass Sofia Goggia.

Hinzu kam im abgelaufenen Jahr ein Preisgeld von 733.860 Dollar (runde 620.000 Euro), mit dem er die Marke von einer Million in seiner Laufbahn (Karriere-Preisgeld 1.390.251 Dollar oder umgerechnet rund 1,113 Millionen Euro) durchbrochen hat. Sinners Fahrplan für die nächsten Wochen Sinner weiß, dass die Corona-Pandemie noch nicht vorbei ist und die so sehr herbeigesehnte Normalität auf der Tour noch in weiter Ferne sein kann. Das Tennis-Jahr beginnt nicht wie für die Profis üblich in Australien, sondern für Sinner kommende Woche in Antalya in der Türkei. Danach fliegt er mit seinem Team Mitte Jänner nach Australien, um die zweiwöchige Quarantäne vor dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres vom 8. bis 21. Februar in Melbourne einzuhalten. Vor den Australian Open werden in Melbourne in der ersten Februar-Woche noch zwei ATP-250-Turniere gespielt als Einstimmung sozusagen. An einem wird auch Sinner teilnehmen.

Wie es für ihn danach weitergeht, steht noch nicht fest. Die Spielervereinigung ATP hat erst letzte Woche den Kalender bis Ende März veröffentlicht. Vermutlich kehrt er nach Europa zurück. Ein Start beim ATP-500-Turnier in Rotterdam in der ersten März-Woche ist fix eingeplant. Weil Indian Wells vorerst verschoben wurde, steht vom 24. März bis 4. April in Miami dann das erste Masters-Turnier der Saison auf dem Programm. Mitte April soll die Sandplatz-Saison in Europa starten. Wenn das Coronavirus nichts dagegen hat.

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