
Jannik Sinner ist der alte und neue Australian-Open-Champion. © APA/afp / MARTIN KEEP
Unschlagbarer Sinner: Titelverteidigung bei Australian Open!
Legendär, historisch, nicht von dieser Welt: Jannik Sinner hat am Sonntag bei den Australian Open dank eines Sieges über Alexander Zverev seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigt. Der 23-Jährige bastelt somit weiter an seinem Legendenstatus, während die Durststrecke des Deutschen weitergeht.
26. Januar 2025
Von: leo
Ein besseres Finale hätte es in der Rod Laver Arena nicht geben können. Hier die unumstrittene Nummer 1 der Welt, da der Deutsche, der schon alles gewonnen hat – außer einen Grand Slam. Nach zwei verlorenen Finals sollte es aus Zverevs Sicht an diesem Tag endlich mit dem lang ersehnten Erfolg klappen. Ein überragender, eiskalter Jannik Sinner hat dem Weltranglisten-Zweiten aber einmal mehr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Sextner verteidigte seinen Titel aus dem Vorjahr, feierte seinen dritten Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier und setzte sich so das nächste Denkmal. Nach 2.42 Stunden verwertete Sinner seinen ersten Matchball – 6:3, 7:6 und 6:3 hieß es am Ende.
War das Finale 2024 gegen Daniil Medvedev ein wahrer Tennis-Krimi, so ließ Sinner an diesem australischen Abend nie Zweifel aufkommen, wer die Norman-Brookes-Trophäe in die Höhe stemmen würde. Der 23-Jährige gewährte seinem Gegner keinen einzigen Breakball, machte jeden wichtigen Punkt und hatte während des gesamten Matches das Spieldiktat in der Hand. Zverev gab sein Bestes, musste die Überlegenheit seines Gegenübers aber neidlos anerkennen.
Start nach Maß
Da es das siebte Duell zwischen Sinner und Zverev war, gab es keine Geheimnisse. Und so begann das Match, wie man es sich erwarten konnte: Mit krachenden Aufschlägen und langen Ballwechseln. Der Südtiroler hatte in beiden Abteilungen die Nase vorn. Er returnierte besser, gleichzeitig ging er in den Vorhand-Duellen immer wieder als Sieger hervor. Die Folge waren zwei Breakbälle im vierten Spiel, doch Zverev rettete sich mit dem Service. Sinner ließ sich davon nicht verunsichern, blieb hartnäckig und erarbeitete sich beim Stand von 4:3 vier weitere Chancen. Nach einem halbherzigen Netzvorstoß des Deutschen platzierte der Titelverteidiger einen punktgenauen Passierball. Das Ausservieren war danach kein Problem mehr.Der Hamburger wirkte zu Beginn des zweiten Satzes etwas ratlos, angeschlagen – und offerierte seinem Gegner die nächste Breakbälle. Bei einem Smash, der gerade noch die Linie kratzte, hatte Zverev großes Glück. Nachdem er diesen Schreckmoment überstanden hatte, entwickelte sich ein ausgeglicheneres Match – auch, weil Sinner nun mehr Fehler einstreute und mit seiner Aufschlagquote zu kämpfen hatte. Breakbälle gestand er seinem Kontrahenten aber keine zu, weswegen der Tiebreak über den Satzausgang entschied.
Jannik Sinner mit der Siegertrophäe. © ANSA / JOEL CARRETT
In diesem zeigten beide Nerven. Mini-Break hier, Mini-Break da – die Fans und Spieler erlebten ein Wechselbad der Gefühle. Als wegweisend erwies sich ein glücklicher Netzkantenroller zugunsten des Südtirolers. Eine satte Vorhand beendete schließlich den zweiten Satz.
Sinner zittert nur kurz
Sinner, der als der beste Frontrunner der Gegenwart gilt, spielte durch den 2:0-Satzvorpsrung noch befreiter auf. Er verleitete den 27-Jährigen immer wieder dazu, sein eigenes Limit zu überschreiten. Viele Fehler – vor allem auf der Vorhand – waren die Konsequenz. Gleichzeitig las Sinner den wuchtigen Zverev-Service ausgezeichnet. Und so erspielte er sich beim Stand von 3:2 aus seiner Sicht wieder zwei Breakbälle. Den ersten machte der Außenseiter noch wett, die zweite Chance packte Sinner aber beim Schopf. Beim Ausservieren zeigte der Südtiroler Wunderbub dann erstmals menschliche Züge. Zwei Vorhände flogen ins Aus, Zverev kam auf 30:30 heran. Sinner hatte aber Nerven wie Drahtseile und beendete das Match dank eines perfekten Passierballs.Sinner sammelte durch diesen Sieg nicht nur 2000 Weltranglisten-Punkte, sondern strich auch 3,5 Millionen australische Dollar ein. Und all das machte er mit einer unglaublichen Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht. Jannik Sinner, mit 23 Jahren ist er schon eine lebende Tennis-Legende.
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