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Tennis-Superstar Jannik Sinner. © APA/afp / HENRY NICHOLLS

Unruhige US Open: Sinner und das große WADA-Rätsel

Am Donnerstag erfolgt in New York die Auslosung für die US Open, die in der kommenden Woche beginnen. Jannik Sinner ist als Weltranglisten-Erster einer der großen Favoriten. Doch auf den Sextner Superstar warten unruhige Tage.

Dass Jannik Sinner nach seinem Turniersieg in Cincinnati am Montag zu alter Stärke zurückgefunden hat und seine Favoritenstellung für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres untermauerte, ist in den letzten Stunden völlig in den Hintergrund geraten. Vielmehr dominiert das Doping-Chaos um den Sextner Superstar die Schlagzeilen. Sinner ist auf den Tageszeitungen und Online-Portalen der Sportwelt omnipräsent.


Es wird für Sinner eine riesige Herausforderung werden, diese Störgeräusche auszublenden und sich auf das Sportliche zu konzentrieren. Auch, weil der Doping-Fall noch nicht abgeschlossen ist. Die Welt-Antidopingagentur WADA und Italiens Dopingbehörde NADO haben das Recht, bis um Mitternacht des 6. Septembers Rekurs gegen den Sinner-Freispruch einzulegen. Diese Deadline ist also zwei Tage vor dem Finale der US Open.

Vorgänger-Beispiel macht Sinner Mut

Während sich Italiens Dopingbehörde noch nicht zum Fall Sinner geäußert hat, ließ die WADA verlauten, dass sie den Fall gründlich prüfen werde und gegebenenfalls Rekurs einreichen werde. Sollte sich die WADA für einen Einspruch entscheiden, wird am internationalen Sportgerichtshof in Lausanne entschieden, ob Sinners Unschuld bestehen bleibt oder nicht. Welche Chancen ein solcher Rekurs hätte, darüber streiten sich Experten.

Sinner zählt bei den US Open zu den großen Favoriten. © APA / MINAS PANAGIOTAKIS


Ein Vorgänger-Beispiel macht Sinner jedenfalls Mut. Marco Bortolotti durchlebte Ende des letzten Jahres denselben Albtraum, auch er wurde positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet. Seine Erklärung dazu überzeugte ein unabhängiges Gericht der International Tennis Integrity Agency, das ihn freisprach – und die WADA ließ einen Rekurs bleiben.

Experte findet Sinners Version als plausibel

Auch Sinners Erklärung, er sei von seinem Physiotherapeuten bei einer Massage kontaminiert worden, war für das unabhängige Gericht überzeugend und so kam es zum Freispruch. Der berühmte deutsche Doping-Experte Hajo Seppelt findet diese Version für plausibel, wie er im Interview mit der ARD erklärte.



Sinner wird unterdessen versuchen, sich in den nächsten Tagen aufs Tennis zu konzentrieren, auch wenn das nicht einfach wird. Am Mittwochabend stattete er in New York einem berühmten italienischen Restaurant einen Besuch ab und ließ sich dort auch für ein Erinnerungsfoto ablichten.


Hier geht es zur Auslosung zu den US Open.

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