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Jannik Sinner steht in der dritten Runde. © APA/afp / DIMITAR DILKOFF

Solider Sinner lässt den Hexenkessel verstummen

Der Court Philippe Chatrier war anlässlich des Matches zwischen Jannik Sinner und Richard Gasquet (ATP 124) – mit Ausnahme der Präsidentenbox – rappelvoll gefüllt. Die gefürchtete Stimmung kam in Paris jedoch zu keinem Zeitpunkt auf, dafür war das Zweitrundenmatch bei den French Open zu einseitig.

Die Hauptstadt Frankreichs präsentiert sich in der ersten Turnierwoche regnerisch. Am Mittwoch konnte kein einziges Match auf den Außenplätzen zu Ende gebracht werden, weil sich über Paris die Schleusen öffneten. Seit diesem Jahr verfügt das Turnier jedoch über zwei überdachte Stadien, weswegen dennoch Tennis gespielt wurde. Unter anderem trafen Iga Swiatek und Naomi Osaka in einem hochklassigen, fast dreistündigen Match aufeinander. Das führte wiederum dazu, dass Sinner und Gasquet mit einer rund fünfzigminütigen Verspätung den Court Philippe Chatrier betraten. Den Südtiroler ließ das kalt: Er ließ dem 37-jährigen Franzosen nicht den Hauch einer Chance und gewann mit 6:4, 6:2 und 6:4.


Das geschlossene Dach und die äußeren Temperaturen führten zu einer extremen Luftfeuchtigkeit. Diese machte vor allem Gasquet zu schaffen, der bereits nach wenigen Games schweißgebadet war. Den Spielbeginn konnte er zunächst jedoch ausgeglichen gestalten, was auch daran lag, dass Sinner noch nicht auf Betriebstemperatur war. Beim Stand von 3:3 erhöhte der Weltranglisten-2. plötzlich seine Intensität und breakte Gasquet. Es war die Entscheidung in einem ersten Satz, in dem besonders Sinners Vorhand großen Schaden anrichtete.

Gasquet bricht ein

Während Sinner durch den Satzvorsprung noch befreiter, noch lockerer aufspielte, schleppte sich die ehemalige Nummer 7 immer langsamer über den Platz. Von physischen Einschränkungen war bei Sinner hingegen nichts zu sehen. Der 22-Jährige bewegte sich wie schon im Auftaktmatch frei. Dass er gegen Gasquet fast immer in der Offensive war und nur wenig Defensivarbeit verrichten musste, dürfte ihn nichtsdestotrotz gefreut haben. Die großen Unterschiede zwischen den Akteuren kamen jedenfalls im zweiten Durchgang noch mehr zur Geltung, war dieser doch nach zwei Sinner-Breaks schnell vorbei.

Aufgrund der Dominanz des Südtirolers entstand auf dem Philippe Chatrier nie jene Stimmung, die vor dem Match erwartet werden konnte. Nur Anfang des dritten Abschnitts wurde es kurzzeitig laut, als Sinner sich etwas ablenken ließ und das erste und einzige Break des Matches hinnehmen musste. Die Reaktion des Schützlings von Simone Vagnozzi und Darren Cahill folgte aber unmittelbar darauf. Ein weiteres Break machte die Hoffnungen des Heimpublikums endgültig zunichte und beendete den womöglich letzten Auftritt Gasquets in Roland Garros.

Sinner geht hingegen gestärkt aus diesem Match hervor und trifft nun in der dritten Runde auf Pavel Kotov (ATP 56), der Stan Wawrinka (ATP 98) mit 7:6, 6:4, 1:6 und 7:6 in 3.43 Stunden bezwang. Den Russen hatte er Anfang Mai beim Masters-1000-Turnier von Madrid in zwei Sätzen bezwungen.

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