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Jannik Sinner hat Historisches geleistet. © ANSA / YOAN VALAT

Sinners Cinderella Story: „Träumen kostet nichts“

Vor einem Jahr erlebte Jannik Sinner in Paris den Tiefpunkt seiner noch jungen Karriere. Damals versprach er sich, in Zukunft mit mehr Freude Tennis zu spielen. 365 Tage später ging für die frischgebackene Nummer 1 der Welt ausgerechnet bei den French Open ein Traum in Erfüllung.

Jannik Sinner kämpfte bei den letztjährigen French Open in der zweiten Runde über fünf Stunden lang gegen Daniel Altmaier, ehe er sich nach zwei vergebenen Matchbällen geschlagen geben musste. Viele schrieben den Sextner damals ab. Sagten, er werde nie ein Champion sein. Er selber versprach sich, künftig immer mit einem Lächeln zu spielen, denn seine Einstellung sei nicht gut gewesen. Was folgte, liest sich wie in Märchen: Zuerst zog er ins Wimbledon-Halbfinale ein, dann errang er seinen ersten Masters-1000-Titel. Er wurde Davis-Cup-Sieger, triumphierte bei den Australian Open und kann sich jetzt die Nummer 1 der Tenniswelt nennen.


Um zu verdeutlichen, welch große Errungenschaft das ist, reicht ein Blick auf die Zahlen: Insgesamt haben 55 Herren in der Open Era ein Grand Slam gewonnen, allerdings wurden nur 29 Athleten die Nummer 1. Das zeigt, warum bei den Profis das Erreichen dieses Ziels höher eingeschätzt wird als der Grand-Slam-Sieg. „Es ist ein Traum, der in Erfüllung geht und ein spezieller Tag für mich, das italienische Tennis und mein Team“, sagte Sinner nach dem Sieg über Grigor Dimitrov.

Der Schlüssel zum Erfolg

„Ich glaube, der Schlüssel war es, von diesem Tag zu träumen. Denn träumen und das Erbringen von Opfer kostet nichts.“ 2018 hatte er beim ITF-Turnier in Wolkenstein erstmals diesen Wunsch geäußert.



Dass er das in seiner Karriere getan habe, sei der Grund, warum er jetzt in dieser Position ist. „Aber es ist nur eine wunderschöne Zahl. Wichtiger ist, sich immer weiter zu verbessern. Und ich werde versuchen, das zu tun“, meint Sinner, der hinzufügt. „Ein wichtiges Halbfinale steht vor mir. Zurzeit ist diese Partie wichtiger als der Rest.“ Denn eines steht auch fest: Sinner wird auch nach dem Erreichen dieses Ziels nach weiteren Rekorden und Erfolgen streben.

Sinner über besondere Situation

Der Sextner sprach auch darüber, wie er die Nachricht über Novak Djokovics Rückzug erfahren hatte. Diese wurde beim Stand von 4:4 öffentlich und drang ins Stadion, als Sinner für das Match aufschlug. „Ich habe nichts gehört. Das Break war meiner Nervosität und nicht etwas anderem zuzuschreiben. Wichtig war es, dran zu bleiben und den Tiebreak gut zu spielen.“ Zuvor war spekuliert worden, dass der 22-Jährige womöglich von dieser Nachricht etwas abgelenkt worden sei. Dem war aber nicht so.

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