Sinners Bruch mit Piatti: Das steckt wirklich dahinter

Die Spekulationen, wer die Nachfolge als Cheftrainer des 20 Jahre alten Sextners antritt, haben sich am Wochenende überschlagen. Eine Entscheidung über den neuen Trainer könnte schon heute bekanntgegeben werden. Und alles deutet darauf hin, dass es der Schwede Magnus Norman wird.

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kam vor 3 Tagen die Nachricht ans Licht, dass Sinner und Piatti nach fast 8 Jahren ihre erfolgreiche Zusammenarbeit offenbar beenden. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Aber vermutlich ist Sinner mit der Programmierung, den unmittelbaren Zielen und der Turnierplanung seines bisherigen Lehrmeisters nicht mehr einverstanden gewesen.

Magnus Norman soll neuer Sinner-Trainer werden. © GETTY IMAGES NORTH AMERICA / MATTHEW STOCKMAN

Bei einem Treffen zwischen Sinner und dem Team habe sich die Krise am vergangenen Dienstag zugespitzt. Der 20-Jährige war nach den Australian Open positiv auf Corona getestet worden, hatte danach für das Hallenturnier in Rotterdam und am Donnerstag auch für das ATP-Turnier in dieser Woche in Marseille abgesagt. Von Sinners Team ist keiner mehr dabei Am Wochenende hat Sinner nach Dolomiten -Informationen in seiner Wahl-Heimat in Monte Carlo trainiert. Aber mit keinem aus seinem bisherigen Team. Auch Konditionstrainer Dalibor Sirola und Physiotherapeut Claudio Zimaglia waren nicht mehr dabei. Trainiert hat er mit Coach Simone Vagnozzi, der ein guter Kumpel von Sinner-Berater Alex Vittur ist.

Vagnozzi und Vittur haben ab den 1990er Jahren viele Jahre zusammen mit Andreas Seppi in Kaltern unter Cheftrainer Massimo Sartori trainiert. Der heute 38 Jahre alte Vagnozzi hat sich nach seiner Profi-Karriere (2011 immerhin Nummer 161 der Welt) einen Namen als Coach gemacht und Marco Cecchinato 2018 völlig überraschend in das Halbfinale der French Open und auf Platz 16 der Weltrangliste geführt. Danach war er Trainer von Stefano Travaglia, den er in die Top 100 gebracht hat. Wer ist Magnus Norman? Offiziell ist es noch nicht, aber alles deutet darauf hin, dass Magnus Norman aus Schweden der neue Trainer von Jannik Sinner wird. Geboren am 30. Mai 1976, hat Norman es als Spieler bis auf Platz 2 der Weltrangliste geschafft und im Jahr 2000 in das Finale der French Open, das er gegen Gustavo Kuerten verlor. Er hat seinen Landsmann Robin Söderling betreut, als dieser 2009 in das Finale von Paris einzog. Die größten Erfolge als Coach hat Magnus Norman mit dem Schweizer Stan Wawrinka gefeiert, den er seit 2013 betreut und der unter seiner Führung in der Blütezeit der „Fab Four“ 3 Grand-Slam-Turniere gewonnen hat. Wawrinka und Sinner stehen bei der gleichen Agentur (StarWing Sports) unter Vertrag Vagnozzi bereitet Sinner derzeit auf das ATP-Turnier in der kommenden Woche in Dubai vor, bei dem der Weltranglisten-Zehnte gemeldet ist und seine Rückkehr auf der Tour feiern will. Gut möglich, dass Vagnozzi in Zukunft zusammen mit Norman das Trainergespann von Sinner bilden wird. Erfolgreiche Ära vor dem Ende Als 13-Jähriger war Jannik Sinner im Sommer 2014 auf Vermittlung von Seppi-Coach Massimo Sartori und seinem heutigen Berater Alex Vittur erstmals nach Bordighera nach Ligurien gekommen. &bdquo;Was müssen wir tun, um dieses Talent zu adoptieren?“, hatte der heute 63-Jährige Piatti gesagt, als er Sinner erstmals gesehen hatte. Der erfahrene Coach hat Sinner in kürzester Zeit in die Weltspitze geführt. Heute vor 3 Jahren stand der Sextner noch jenseits der Top 500, aktuell ist er der jüngste Spieler in den Top Ten.

Schon bei Sinners Zweitrunden-Sieg bei den Australian Open gegen Taro Daniel hatte es bei einem Seitenwechsel einen Disput zwischen Sinner und Piatti gegeben. Sinner hatte in der Pressekonferenz nach dem Match von einer vierten Person in seinem Trainer-Team gesprochen, aber keinen Namen genannt.

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