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Verstehen sich sehr gut: Carlos Alcaraz und Jannik Sinner © APA/afp / FREDERIC J. BROWN

Sinner-Serie gerissen: Alcaraz bleibt die Nummer 2

Irgendwann musste es geschehen: Jannik Sinner hat am Samstag beim Masters-1000-Turnier von Indian Wells sein erstes Match in der laufenden Saison verloren. Gegen seinen guten Freund Carlos Alcaraz, der dank des Sieges die Nummer 2 der Welt bleibt, reichte ein fulminanter Start nicht.

165 Tage lang mussten die Fans auf den achten Akt dieser elektrisierenden Rivalität warten. 165 Tage, in denen Sinner die Kräfteverhältnisse gekippt hat – und zum besten Spieler der Welt avanciert ist. Das sind nicht leere Worte eines Journalisten, sondern jene von Alcaraz, der vor dem Duell vom „schwierigsten Match des Jahres“ sprach. Und er kündigte an, seine Taktik im Vergleich zu den letzten zwei Duellen zu ändern. Diese setzte er erst nach einem desolaten Startsatz mit Erfolg um und gewann am Ende deutlich mit 1:6, 6:3 und 6:2.


Das Match begann äußerst kurios: Erst drei Games waren gespielt, als der Regen zum Spielverderber avancierte und für eine rund dreistündige Unterbrechung sorgte. Dabei befindet sich Indian Wells in der kalifornischen Wüste. Sei’s drum: Als die beiden Protagonisten zurückkamen, war ein Spieler schon auf Betriebstemperatur (Sinner), während der andere teils nicht wusste, wie ihm geschah (Alcaraz).

Sinner dominiert

Gleich im ersten Servicegame des Spaniers packte der Sextner zu, der beim Breakball von einem Doppelfehler profitierte. Unmittelbar danach fand der 20-Jährige aus Murcia ebenfalls eine Chance aufs Break vor, doch Sinner blieb mit seiner Vorhand mutig. Nachdem er das 4:1 fixiert hatte, gab es kein zurück mehr. Sinner nahm seinem Gegenüber erneut den Service ab und gewann den ersten Satz mit 6:1.

Dass der Iberer reagieren würde, stand außer Frage. Die Art und Weise, wie er das tat, überraschte nicht. Er vermied lange Grundlinienduelle und streute stattdessen viele Variationen ein, die Sinner aus dem Rhythmus bringen sollten. Dieses Mittel trug nun Früchte, denn der Schützling von Darren Cahill agierte nun deutlich ungenauer und ließ beim Aufschlag nach.

Das Ergebnis war das frühe Break des Spaniers, der nun Morgenluft schnupperte und auf 4:1 davonzog. Sinner gab nicht klein bei, gewann den wohl spektakulärsten Ballwechsel der Saison und blieb dran. Kurz darauf ließ er seinen gefürchteten Killerinstinkt aber vermissen, als er bei einem Breakball eine Rückhand ins Aus segeln ließ. Als Alcaraz für den Satz aufschlug, ließ der Australian-Open-Champion eine weitere Möglichkeit ungenutzt – wobei der Spanier dieses Mal mit einer unglaublichen Rückhand zur Stelle war. Und so ging es in den dritten Satz.

Sinner ist müde, Alcaraz spielt überragend

Der Spanier war nun der bessere Spieler auf dem Platz. Er schraubte seine Fehleranzahl stark nach unten, kam dennoch vermehrt in die Offensive und returnierte stark. Gleichzeitig profitierte er von zahlreichen Fehlern des Sextners, der sich nun immer wieder ans linke Bein griff – und das nächste Break kassierte. Der Unschlagbare wirkte nun angeschlagen, verwundbar. Alcaraz schwebte hingegen förmlich über den Platz und machte mit dem zweiten Break des Durchganges alles klar. Sinner musste nach 2.03 Stunden kapitulieren und seinem Gegner zum Finaleinzug gratulieren. Dort trifft Alcaraz entweder auf Daniil Medvedev oder Tommy Paul.

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