Jannik Sinner ist auf Kurs. © APA/afp / MARCO BERTORELLO
Sinner schlägt auch Fritz und hat alles in der eigenen Hand
Die Party in Turin geht weiter: Jannik Sinner hat am Dienstag bei den ATP Finals auch das zweite Gruppenspiel gegen Taylor Fritz gewonnen und die Tür zum Halbfinale damit weit aufgeschlagen.
12. November 2024
Aus Turin
Von:
Leo Holzknecht
Orangene Fan-Artikel soweit das Auge reicht, eine elektrisierende Stimmung schon vor dem Spielbeginn und kein einziger freier Platz in der Inalpi Arena bedeuten in diesen Tagen nur eines: Jannik Sinner steht kurz davor, die große Tennis-Bühne zu betreten. Am Dienstag hatte der Sextner Superstar in Turin seinen zweiten Auftritt, nachdem er 48 Stunden zuvor Alex De Minaur routinemäßig besiegt hatte. Diesmal stand mit Taylor Fritz ein kniffliger Kontrahent auf der anderen Netzseite. Der US-Amerikaner fand gegen den Südtiroler aber ebenfalls kein Rezept und musste nach 1.40 Stunden dessen Überlegenheit neidlos anerkennen – 6:4, 6:4 hieß es am Ende zugunsten des Sextners.
Trotz des Sieges hat Sinner das Halbfinale noch nicht erreicht. Grund dafür ist der klare Sieg von Daniil Medvedev gegen Alex De Minaur. Der Russe ist am Donnerstag der letzte Gruppengegner des 23-Jährigen, der auch bei einer knappen Niederlage sehr gute Chancen aufs Weiterkommen hätte.
Ein hochklassiges Match
Obwohl Sinner und Fritz schon seit etlichen Jahren zu den Besten auf der Tour gehören, waren sie sich zuvor erst drei Mal begegnet. Das letzte Aufeinandertreffen haben die heimischen Fans gut in Erinnerung: Vor gut zwei Monaten schlug der Weltranglisten-1. den US-Amerikaner im Finale der US Open. Vor dem Match hatte Fritz erklärt, dass er die Lehren aus diesem Match gezogen und sich seither verbessert habe.Auf diese Aussage ließ Fritz Taten folgen – besonders in der Anfangsphase. Er entfachte auf beiden Schlagseiten großen Druck, verteidigte sich überraschend gut und überließ Sinner keine freien Punkte. Das hatte zur Folge, dass auch der Publikumsliebling bei seinen Servicegames hart arbeiten musste. Breaks gab es vorerst aber keine, dabei musste Fritz beim Stand von 3:4 drei aufeinanderfolgende Breakchancen abwehren. Sinner trauerte den verpassten Möglichkeiten nicht nach, stattdessen packte er wenig später beim ersten Satzball zu. Diesen hatte er sich dank eines wunderschönen Stoppballs erarbeitet.
Mitentscheidend für den Satzgewinn war eine leichte Anpassung vonseiten des Sextners: Er stand beim Return weiter von der Grundlinie entfernt, um mehr Zeit zu haben, die bis zu 220 km/h schnellen Aufschläge zu kontern. Fritz musste so deutlich härter für jeden Punkt kämpfen. Doch er blieb standhaft und verhinderte eine Vorentscheidung, bevor er beim Stand von 3:3 selbst an ein Break schnupperte.
Fans aus dem Häuschen
Sinner reagierte auf die Druckphase mit teils unglaublichen Schlägen. Nach einem Rückhand-Passierball in voller Streckung bebte die ganze Halle. Das Überstehen dieses kniffligen Moments hauchte dem Südtiroler noch mehr Selbstvertrauen ein, der beim Stand von 5:4 dieses an den Tag legte. Er spielte ein perfektes Returngame und verwertete seinen ersten Matchball. Danach gab es in der Inalpi Arena kein Halten mehr.Profil bearbeiten
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