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Jannik Sinner beim Verlassen des Courts nach seinem glatten Zweisatzsieg. © APA/afp / HECTOR RETAMAL

Sinner scheucht hilflosen Medvedev vom Platz

Was war das für eine Gala-Vorstellung von Jannik Sinner? Der Weltranglistenerste spielte im Viertelfinale von Shanghai mit dem angeschlagenen russischen Tennis-Star Daniil Medvedev regelrecht Katz und Maus.

Es war einer der souveränsten Auftritte von Jannik Sinner in der Weltelite des Tennissports: Der Südtiroler hat die ehemalige Nummer eins Daniil Medvedev in 83 Minuten mit 6:1, 6:4 vom Platz gefegt. Damit ist das Ticket fürs Halbfinale des Masters-Turniers in Shanghai gelöst.


Es war eine blanke Machtdemonstration, mit der Sinner im 14. Duell gegen Medvedev seinen siebten Sieg eingefahren hat. Der Weltranglistenfünfte aus Moskau ging angeschlagen in die Partie, musste sich mehrmals seine getapte Schulter behandeln lassen. Und dann wurde er auf dem Platz auch noch von Sinner von einer Ecke in die andere gehetzt. Mit seinem fehlerlosen, kraftvollen Spiel zermürbte der 23-jährige Favorit seinen Gegner regelrecht. Allein der Blick auf folgende Match-Statistiken zeigt, wie einseitig diese Partie war:

Jannik SinnerDaniil Medvedev
Aufschlag-Asse93
Winner-Schläge2612
Unerzwungene Fehler2025
Doppelfehler04
Punkte gesamt6543
Games gesamt125


Die hier aufgeführten Zahlen trieb Sinner bereits im ersten Satz unaufhaltsam in die Höhe. Er legte sofort mit einem Break los und zog binnen kurzer Zeit auf 3:0. Medvedev fand zu keinem Zeitpunkt ins Spiel und landete im gesamten ersten Durchgang nur neun mickrige Punkte. So war dieser nach 26 Minuten auch schon beendet.

In der Folge fuhr Sinner seine Drehzahl zwar etwas runter, blieb aber weiter fast fehlerlos. Insbesondere beim Service war er, wie schon im Achtelfinale gegen Ben Shelton, eine Wucht. Im zweiten Spiel in Folge gab er kein einziges Aufschlagspiel ab. So konnte Medvedev an diesem Tag nichts gegen den Pusterer ausrichten. Mit einem Break zum 3:2 legte dieser im zweiten Satz den Grundstein für den Zweisatz-Erfolg.
„Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung“ Jannik Sinner

„Man hat gesehen, dass Daniil heute nicht in bester Verfassung war. Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung“, sagte Sinner im Siegerinterview in der nur halbvollen Tennis-Arena in Shanghai. Dort steht der Sextner erstmals überhaupt in seiner Karriere im Halbfinale.


Jetzt wartet der Sensationsmann

Sinners Jahresbilanz nach diesem Auftritt ist sagenhaft: 63 Siegen stehen lediglich sechs Niederlagen gegenüber. Allein drei dieser Misserfolge fügte ihm Carlos Alcaraz zu. Die Chance zur Revanche an den Spanier bekommt Sinner jedoch nicht, zumindest nicht in Peking. Der Weltranglistendritte schied am Donnerstagnachmittag völlig überraschend gegen den tschechischen Außenseiter Tomas Machac (ATP 33) aus. Dieser gewann mit 7:6, 7:5.

Sinner und Machac standen sich im bisher einzigen Aufeinandertreffen beim Masters-Turnier in Miami vergangenen Sommer gegenüber. Damals behauptete sich die Nummer eins mit 6:4, 6:2.

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