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Marcos Giron versucht, seinen Fokus aufs Sportliche zu richten. © APA/afp / DAVID MARIUZ

Sinner-Gegner gedanklich in der Heimat: „Es ist schrecklich“

Marcos Giron hat auf der ATP-Tour bereits weit mehr als 100 Spiele bestritten, das jedoch womöglich wichtigste seiner Karriere steht ihm am Samstag bevor. Allerdings ist seine Vorfreude auf das Duell mit Jannik Sinner getrübt.

Giron erlebt mit seinen 31 Jahren den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere. In der vergangenen Saison holte er beim ATP-250-Bewerb in Newport seinen ersten Turniersieg, jetzt will er bei den Australian Open die Nummer eins der Tenniswelt, Jannik Sinner, besiegen und erstmals überhaupt ins Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers vordringen. Das Match steigt am Samstag in der Rod Laver Arena in Melbourne (SportNewsberichtet ab 9 Uhr mit einem Liveticker).


Bevor Giron das Unterfangen in Angriff nimmt, richtet er seinen Blick aber immer wieder in die Heimat. Er stammt aus Thousand Oaks, das in den Hügeln nördlich von Los Angeles und damit mitten im Waldbrandgebiet liegt. Nachbarorte wie Pacific Palisades wurden die vergangenen Tage von den Feuern fast vollständig zerstört. „Es ist schrecklich, einfach traurig zu sehen, was das für Schäden sind“, sagte Giron dem ATP-Portal.

„Ich habe Freunde, die alles verloren haben“ Marcos Giron

Eigentlich hätten Girons Mutter, seine Schwester und die Nichte zu ihm nach Australien fliegen sollen, aufgrund eines Krankheitsfalls konnten sie ihre Reise aber nicht antreten. „Soweit geht es ihnen aber gut, das ist beruhigend“, so der Kalifornier, „Ich habe jedoch Freunde in meiner Heimat, die alles verloren haben. Es macht mich sehr unglücklich, zugleich aber bin ich umso motivierter, hier in Melbourne mein Bestes zu geben. Ich bin froh, dass ich hier sein darf.“

Marcos Girons Heimatort Thousand Oaks liegt in unmittelbarer Nähe der zerstörten Küstenregion in Kalifornien. © APA / ERIC THAYER


Giron wird am Samstag sein allerbestes Tennis zeigen müssen, um Jannik Sinner aus dem Bewerb zu schmeißen. So wie es die aktuelle Nummer 46 der Welt in den bisherigen beiden Runden getan hat. „Ich musste bei den Australian Open in Vergangenheit immer wieder zum Auftakt gegen Top-5-Spieler ran, heuer hatte ich mehr Glück“, so Giron. Er besiegte Yannik Hanfmann (ATP 95) und Tomas Etcheverry (ATP 38) in vier bzw. fünf Sätzen.
„Er ist ein ausgezeichneter Tennisspieler“ Jannik Sinner

Auch Sinner musste am Donnerstag beim Viersatzsieg gegen Tristan Schoolkate erstmals Überstunden leisten, zog nach einem Stotterstart aber souverän in die nächste Runde ein. Er hat das bislang einzige Duell mit Giron im Jahr 2023 in Shanghai gewonnen. „Das war damals sehr schwierig. Er ist ein ausgezeichneter Spieler, aber ich muss mehr auf mich selbst schauen und mein Level anheben. Das ist das Ziel“, sagte Sinner in der Pressekonferenz nach seinem Zweitrundensieg. Ob er diesem Ziel näher kommt, wird sich am Samstag ab 9 Uhr zeigen.

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