Sinner & die ATP Finals: So stehen seine Chancen

Novak Djokovic, Daniil Medvedev, Stefanos Tsitsipas und Alexander Zverev sind für das wichtigste Turnier auf der ATP-Tour bereits fix qualifiziert, wobei noch nicht gänzlich feststeht, ob Djokovic tatsächlich daran teilnehmen wird. Der Verzicht von Rafael Nadal ist hingegen gesichert, weswegen Sinner virtuell den neunten Rang in dieser speziellen Rangliste (ATP Race) belegt. Das würde nicht für eine Teilnahme reichen, denn nur die besten acht kämpfen um den prestigereichen Titel.

Die Ausgangslage

Neben den bereits qualifizierten Profis haben auch Andrey Rublev und Matteo Berrettini das Ticket so gut wie fix in der Tasche. Dahinter ist ein Vierkampf entbrannt, in dem Sinner eine Hauptrolle spielt: Mit 2925 Punkten rangiert der Norweger Casper Ruud auf dem siebten Rang, gefolgt von Hubert Hurkacz aus Polen (2775) und Sinner (2505). Felix Auger-Aliassime aus Kanada ist mit 2320 Zählern ebenfalls noch im Rennen. Die vier Spieler trennen also 605 Punkte .

Casper Ruud will nach Turin. © APA/getty / Sean M. Haffey

Das Programm

Mag diese Distanz auf den ersten Blick groß erscheinen, so ist sie es nicht, wenn man sich den Kalender vor Augen führt. Noch fehlen die beiden Masters-1000-Turniere von Indian Wells und Paris-Bercy, zudem finden noch das 500-Event von Wien sowie zahlreiche andere 250-Turniere statt, die zum Zünglein an der Waage werden könnten. Zeit und Punkte, einen Rückstand wett zu machen, gibt es also zur Genüge.

Der Ausblick Doch wer hat die besten Karten? Der in Vergangenheit oft als reiner Sandplatz-Spezialist abgestempelte Ruud hat in der letzten Woche mit dem Titel beim 250-Turnier in San Diego bewiesen, dass er auch auf Hartplatz eine harte Nuss ist – zumindest bei Outdoor-Bedingungen. Der Norweger könnte in Indian Wells fette Beute machen, ehe er sich anschließend, bei den Hallen-Turnieren in Europa, verteidigen müsste. Seine Hartplatz-Statistik in der Halle ist mit drei Siegen aus zehn Matches nämlich miserabel. Auch jene von Hurkacz ist nicht überragend, allerdings hat der 24-Jährige mit dem Titel vor zwei Wochen in Metz gezeigt, dass er sehr wohl bei solchen Verhältnissen spielen kann.

Im Gegensatz dazu ist Sinner ein echter Indoor-Spezialist. Die große Frage bezüglich des Sextners lautet, wie gut er sich von den Bedingungen in Sofia auf jene in Indian Wells umstellen kann. Der 20-Jährige hat zudem nur wenige Tage Zeit, um den Jetlag zu verkraften und sich an die heißen Temperaturen anzupassen. Doch selbst wenn Sinner in Kalifornien nicht weit kommen sollte, wäre noch nichts verloren. Auger-Aliassime steht hingegen schon mit dem Rücken zur Wand.

Fazit Ruud und Hurkacz haben die besten Erfolgsaussichten, wenn sie so weiterspielen, wie bis jetzt. Sinner wird jedoch nichts unversucht lassen, um doch noch in Turin aufzuschlagen. Mit großer Wahrscheinlichkeit gibt das Masters in Paris-Bercy den Ausschlag zugunsten eines Akteurs. Und wenn es Spitz auf Knopf steht, kommt es wohl in Stockholm, beim letzten Turnier vor den ATP Finals , zum großen Showdown.

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