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Der Held von Turin: Jannik Sinner © APA/afp / MARCO BERTORELLO

Sinner auf Wolke 7: „Eine der schönsten Wochen meines Lebens“

Jannik Sinner ist kein Mann der großen Worte. Er lässt lieber seine Taten sprechen. Am Sonntag zeigte sich der 23-Jährige nach seinem Triumph bei den ATP Finals aber emotional.

Vor zwei Wochen reiste Jannik Sinner nach Turin an, um sich für sein erstes Heimturnier in der laufenden Saison perfekt vorzubereiten. Er freundete sich mit den Verhältnissen an, erledigte die vielen Medientermine und saugte die Euphorie, die um seine Person herrschte, auf. Tag für Tag arbeitete er in Richtung des großen Ziels, das er am Sonntag dank eines überlegenen Siegs gegen Taylor Fritz erreichte. Er erfüllte sich dadurch einen Traum und gleichzeitig die hohen Erwartungen der Tifosi. Seine ungemein hohe Popularität dürfte nun noch weiter steigen.


„Ich habe in jedem einzelnen Moment versucht, mein bestes Tennis zu spielen. Das ist mir gelungen. Die Zuschauer haben mir sehr geholfen. Es war sicherlich eine der schönsten Wochen, die ich jemals auf einem Tennisplatz verbracht habe. Ich bin überglücklich, diese Trophäe in meinen Händen zu tragen“, sagte Sinner auf der Pressekonferenz. Sein Coach Simone Vagnozzi pflichtete dem bei. „Es ist einer der speziellsten Titel, zumal Jannik heuer nach der Absage in Rom erstmals vor seinen Fans spielte. Ich würde den Sieg auf eine Stufe mit den zwei Grand Slams setzen.“

Familie macht den Sieg noch spezieller

Vagnozzi habe genauso wie Darren Cahill und der Rest des Teams großen Anteil daran, dass er auch nach dem Bekanntwerden des Kontaminations-Falls Weltklasse Tennis zeigte. „Wenn ich meine Kappe aufsetze, denke ich nicht daran, was außerhalb des Platzes passiert. Ich hatte das Glück, Simone, Darren und so viele Leute um mich herum zu haben, die mir Halt gaben. Dank ihnen haben wir jeden Tag weitergearbeitet, als gäbe es kein Morgen, und wir haben uns auch in dieser schweren Zeit verbessert.“ Freude bereitete dem Sextner auch, dass seine ganze Familie in Turin anwesend war. „Nur sie wissen, wie viele Opfer wir als Familie gebracht haben.“

Taylor Fritz musste Sinners Überlegenheit anerkennen. © Felice Calabro' / Felice Calabro'


Sein Final-Kontrahent Taylor Fritz zeigte sich unterdessen erneut als fairer Verlierer. Auf die Frage, ob es frustrierend sei, gegen einen solch starken Gegner zu spielen, entgegnete der US-Amerikaner: „Er ist die Nummer 1 der Welt. Ich gehe in diese Matches und erwarte, dass ihm unglaubliche Schläge gelingen. Man darf sich deshalb nicht ärgern“, so Fritz, der im Finale vor allem von Sinners Aufschlag-Leistung beeindruckt war. „Sein Service war unglaublich. Er hat ihn super platziert. Auch beim zweiten Aufschlag ist er ein großes Risiko eingegangen.“

Fritz und Sinner könnten sich in der laufenden Saison noch ein letztes Mal begegnen, denn beide gehören in der kommenden Woche beim Davis Cup mit den jeweiligen Nationen zu den Favoriten. Vorerst stehen für den Sextner in Turin aber noch Feierlichkeiten an.

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