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Jannik Sinner durchlebt eine turbulente Zeit. © APA / SARAH STIER

„Jetzt hat Jannik vor nichts mehr Angst“

Vor Jannik Sinners Start in die ATP Finals gab sein Trainer Darren Cahill ein ergreifendes Interview, in dem er sich auch ausführlich zur Dopingsituation äußerte.

Darren Cahill hat in der Tenniswelt schon alles gesehen. Als Trainer führte er große Namen wie Lleyton Hewitt und Andre Agassi an die Spitze der Weltrangliste, außerdem betreute er die rumänische Top-Spielerin Simona Halep. 2009 lehnte er sogar ein Angebot von Roger Federer ab, der ihn als Trainer verpflichten wollte. Es will also etwas heißen, wenn der Australier über seinen Schützling Jannik Sinner sagt: „Er ist für mich eine Inspiration.“


In einem Interview mit dem Corriere della Sera gab Sinners Trainer tiefe Einblicke. „Alle sagen, wie wichtig das Team um ihn herum ist. Aber auch das Gegenteil ist wahr: Er ist der Leader, er gibt uns den Weg vor“, so Cahill über den Weltranglisten-Ersten.

Star-Trainer Darren Cahill. © ANSA / Jessica Pasqualon / Z24


Eines der bestimmenden Themen um Jannik Sinner ist weiterhin der Dopingfall. Nach zwei positiven Proben im Frühling wurde der Sextner zwar von einem unabhängigen Gericht freigesprochen, doch die Welt-Antidopingagentur WADA hat Rekurs eingereicht. Sinner muss sich nun vor dem Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne verantworten.

Sinner ist nur noch stärker geworden

Cahill sagt: „Nach alldem, was er durchgemacht hat, hat er verstanden, dass er im Leben alles überstehen kann. Nichts kann ihm mehr Angst machen.“ Was der Trainer damit meint: Sinner hat trotz des Doping-Gespensts wie ein Champion gespielt und in dieser delikaten Zeit beispielsweise die US Open gewonnen.
„Wir wissen, dass eine Sperre eine Möglichkeit ist.“ Darren Cahill

„Der schlimmste Moment war, als wir von den positiven Dopingproben erfahren haben“, sagt Cahill. „Alex Vittur (Manager von Sinner, Anm. d. Red.) hat die E-Mail bekommen und musste es Jannik sagen. Das war ein Schock.“ Ein Schock, der Sinner sehr zugesetzt hat. So erzählte der Pusterer, dass er viele schlaflose Nächte hatte, unter anderem vor seinem Wimbledon-Viertelfinale gegen Daniil Medvedev, das er verlor.

Jannik Sinner ist der Superstar in Turin. © ANSA / ALESSANDRO DI MARCO


Darren Cahill sagt auch: „Wir wissen, dass eine Sperre eine Möglichkeit ist. Aber wir können die Situation jetzt nicht ändern. Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns auf die tägliche Arbeit zu konzentrieren. Was immer auch geschehen mag, Jannik wird es mit seiner üblichen Reife und Gelassenheit angehen. Und wir werden alles tun, um ihn zu beschützen. Der Tennisplatz ist seine Wohlfühloase, hier hat er Spaß, hier weiß er, dass ihm nichts Böses widerfahren kann.“

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