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Erleichtert: Jannik Sinner © ANSA / ADAM VAUGHAN

Jannik Sinner: Konzentriert, konsequent, kompromisslos

Jannik Sinner hat am Mittwoch in Wimbledon den nächsten Beweis erbracht, warum er die Nummer 1 der Welt ist. Im Zweitrundenduell gegen Matteo Berrettini war der 22-Jährige nicht unbedingt der bessere Spieler, aber jener, der da war, als es darauf ankam.

Die Engländer nennen sie Crunch Time. Das Wort definiert eine Phase eines Spiels, die entscheidend für den dessen Ausgang ist. Im Tennis verkörpern die Tiebreaks diese ominöse Phase. Wer in diesen die Nerven behält und sein bestes Tennis zeigt, hat große Chancen, das Match zu gewonnen. Sinner zeigte gegen Berrettini, dass er es wie kaum ein anderer schafft, in diesen Momenten bei sich zu bleiben. Ein Blick auf die Statistik spiegelt Sinners Qualität in den Tiebreaks wider: Während des ganzen Matches gewann er 36 Prozent der Returnpunkte, in den Satzverlängerungen lag seine Quote bei 56,25 Prozent.


Insgesamt steht Sinner nun bei sieben gewonnen Tiebreaks in Folge. Diese Serie ist insofern beeindruckend, weil er vor gut zwei Wochen beim ATP-500-Turnier von Halle die ersten drei Verlängerungen verlor. „Wir haben heute beide sehr gut gespielt“, analysierte Sinner nach dem Match. „In den Tiebreaks hatte ich ein wenig Glück, aber das nehme ich mit.“

Ende vor der Sperrstunde

Berrettini sei ein sehr guter Freund, mit dem er oft zusammen trainiert. „Er ist ein Rasen-Spezialist. Einer, der hier bereits im Finale stand. Es war eine sehr harte zweite Runde“, betonte Sinner. „Ich habe gewusst, dass ich mein Niveau heute steigern musste, um eine Chance zu haben. Natürlich gibt es in einem Fünfsatz-Match immer Aufs und Abs, aber ich bin glücklich, wie ich mit der Situation umgegangen bin.“ Abschließend bedankte sich Sinner noch bei den Fans, die trotz der späten Uhrzeit auf dem Centre Court geblieben sind. Da entgegnete die Interviewerin Lee MacKenzie. „Sie sind geblieben, weil du die Nummer 1 und das Wimbledon ist.“

Bot große Gegenwehr: Matteo Berrettini © ANSA / ADAM VAUGHAN


Sinner wird sich jedenfalls freuen, das Spiel in vier Sätzen beendet zu haben. Hätte Berrettini nämlich einen entscheidenden Durchgang erzwungen, hätte die Partie aufgrund der Sperrstunde ab 23 Uhr Ortszeit unterbrochen und am nächsten Tag neu angesetzt werden müssen. So hingegen hat der Schützling von Simone Vagnozzi und Darren Cahill einen vollen Tag Zeit, um sich auf das nächste Match gegen Miomir Kecmanovic vorzubereiten.

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