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Jannik Sinner bei der Pressekonferenz in New York. © APA / JAMIE SQUIRE

Jannik Sinner: „Ich habe nichts falsch gemacht“

Nach dem Doping-Wirbel um Jannik Sinner hat sich der Südtiroler am Freitag der Presse gestellt. Was die Nummer 1 der Welt zu dem Fall sagte, lesen Sie hier.

Es war wohl die schwierigste Pressekonferenz in der noch jungen Karriere des Jannik Sinner. Der Südtiroler stellte sich am Freitagabend in New York bei den US Open den Fragen der anwesenden Journalisten. Wenig überraschend war das Hauptthema dabei der Doping-Wirbel um die Weltnummer 1. Es war das erste Mal, dass sich der Sextner zu der Bombe äußerte, die er vor drei Tagen auf den Sozialen Medien platzen hat lassen.


Trotz des bitteren Beigeschmacks, stellte sich Sinner bei dem vorgeschriebenen Austausch zwischen Spieler und Medien dieser Hürde wie gewohnt: Ruhig, entschlossen und abgeklärt. Der Südtiroler erklärte, dass er von seiner Unschuld überzeugt sei und zurecht in New York um einen weiteren Grand-Slam-Titel spielen darf: „Es ist nicht die beste Herangehensweise an einen Grand Slam, aber ich habe nichts falsch gemacht und das gibt mir Kraft.“

Sinner absolvierte vor der Pressekonferenz ein Training mit Lorenzo Musetti. © APA / JAMIE SQUIRE


Sinner betonte dabei sein reines Gewissen: „Die Leute wissen, wer ich bin, meine Fans wissen es. Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich nie gegen die Regeln verstoßen habe und nichts Illegales tun würde. In diesen Momenten standen mir so viele Menschen zur Seite und ich merkte, dass ich Freunde hatte. Natürlich habe ich mir aber Sorgen gemacht, es war eine schwierige Zeit für mich und meinem Team und ist es auch immer noch.“
„Ich verstehe die Frustration oder den Gedanken der Spieler, die suspendiert waren und auf ihr Urteil warten mussten. Jannik Sinner

Bleibt zu hoffen, dass sich der Südtiroler von dem Doping-Trubel und den Kommentaren seiner Kollegen nicht aus dem Konzept bringen hat lassen: „Ich verstehe die Frustration oder die Gedanken der Spieler, die suspendiert waren und auf ihr Urteil warten mussten. Aber möglicherweise wussten sie im Gegensatz zu uns nicht, wie die Substanz in ihren Körper gelangt war, was alles verlangsamt hat, während wir das Problem sofort verstanden haben.“

Der Südtiroler zählt trotz der Ablenkung zu dem engeren Kreis der Favoriten. © APA / JAMIE SQUIRE


Dabei darf nicht vergessen werden, dass es für Sinner kein neues Thema war. Das Turnier in Indian Wells fand im März statt, was bedeutete, dass er sich seit beinahe einem halben Jahr mit diesem Gespenst herumschlagen musste: „Ich habe mit dieser Last im Kopf gespielt, und es lief gut, aber wenn ich diesen Gedanken los bin, kann ich mich nur besser fühlen und das Turnier in Bestform spielen.“
„Sie waren wichtig für meine Entwicklung und für das Team, aber wegen dieses Fehlers vertraue ich ihnen nicht mehr. Jannik Sinner

Konsequenzen gab es für den 23-Jährigen trotz des Freispruchs. Die 400 ATP-Punkte, die er für den Halbfinaleinzug in Indian Wells kassiert hat, wurden gelöscht. Außerdem kam aus dem Lager des Tennisstars kurz vor der Pressekonferenz die Nachricht, dass Physiotherapeut Giacomo Naldi und Athletiktrainer Umberto Ferrara ab sofort nicht mehr Teil des Teams sein werden. Ein schwieriger Schritt, den sich Sinner gezwungen sah, zu unternehmen: „Sie waren wichtig für meine Entwicklung und für das Team, aber wegen dieses Fehlers vertraue ich ihnen nicht mehr. Ich denke, dass innerhalb der Mannschaft ein neuer Wind wehen muss.“




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