Tennis-Superstar Jannik Sinner. © AFP / MARCO BERTORELLO
„Jannik Sinner? Ich habe mich so richtig geschämt“
Jannik Sinner ist der beste Tennisspieler der Welt. Das war freilich nicht immer so. Ein ehemaliger Profi hat nun eine Anekdote aus frühen Jahren preisgegeben.
28. November 2024
Von: det
Steve Johnson war in seiner Karriere mal die Nummer 21 der Weltrangliste. Und auch das eine oder andere Turnier hat der US-Amerikaner gewonnen. Doch bis ganz nach oben hat es bei Johnson nicht gereicht. Warum der Kalifornier, der vor wenigen Monaten seine Karriere beendet hat, nun trotzdem in die Schlagzeilen geraten ist? Das liegt an einer Anekdote, die mit Jannik Sinner zusammenhängt. Und in der Johnson nicht unbedingt die feine Wortwahl trifft.
Der heute 34-Jährige war 2019 der zweite Spieler auf der ATP Tour, den Sinner besiegen konnte. Das alles passierte in der ersten Runde der Internazionali d’Italia. Der Sextner war damals 17 Jahre alt, galt aber schon als vielversprechendes Zukunftstalent. Johnson wusste das nicht, denn nach der Dreisatz-Niederlage verlor er die Fassung. „Als ich nach dem Match in die Kabine ging, rief ich meinen Agenten an und sagte, er soll alle meine anstehenden Termine streichen. Ich habe gegen dieses Kind verloren und wollte meine Karriere beenden“, sagt er in einem Podcast, in dem auch Tennis-Größe John Isner dabei war.
Steve Johnson hat sich über Sinner geäußert. © GETTY IMAGES NORTH AMERICA / CLIVE BRUNSKILL
Dann ergänzt Johnson: „Ich habe mich wirklich richtig geschämt, gegen Sinner zu verlieren. Ich wurde von einem 17-Jährigen geschlagen, der so schlecht spielte. Es war schrecklich.“ Der Amerikaner gibt zu, dass er nicht unbedingt ein guter Talent-Scout ist: „Ich sagte meinem Agenten, dass dieser Bub in seinem Leben kein einziges Match mehr gewinnen wird.“ Gekommen ist es natürlich ganz anders. Sinner hat einen kometenhaften Aufstieg hingelegt und ist jetzt der beste Spieler der Welt.
Jannik Sinner im Jahr 2019. © GETTY IMAGES NORTH AMERICA / MIKE STOBE
„Ich hätte nie gedacht, dass Sinner ein Grand-Slam-Turnier gewinnen wird oder dass er der Beste der Welt wird. Aber…“, sagt Johnson und streut Sinner schließlich doch noch Rosen: „… es freut mich, dass ich eine Fußnote in der Karriere eines so starken Tennisspielers bin.“ Mit einer Prise Humor schließt Johnson ab: „Wer weiß, vielleicht wäre sein Leben anders verlaufen, wenn er mich nicht geschlagen hätte. Vielleicht würde er jetzt auf der Challenger-Tour spielen.“
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