Jannik Sinner kann sich bei seinem ungeahnten Erfolgslauf ein Schmunzeln nicht verkneifen. © APA/afp / DAVID GRAY
Jannik Sinner: „Ich freue mich einfach nur“
Mit einem sagenhaften Siegeszug ist Jannik Sinner bisher durch die Australian Open marschiert. Vor dem Halbfinale mit Novak Djokovic zieht er eine Zwischenbilanz und spricht über einen Schreckmoment, der selbst den Fans den Atem stocken ließ.
24. Januar 2024
Von: dl/fop
Es lief der zweite Satz und Sinner war gerade dabei, die Weichen auf Sieg zu stellen, als sein Erfolg gegen Andrey Rublev plötzlich am seidenen Faden hing. Sinner griff sich wiederholt mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Bauchgegend, gleichzeitig machte sein Gegenüber Punkt um Punkt. „Es fühlte sich seltsam an. Ich hatte irgendwie Luft im Bauch“, schilderte der 22-Jährige nach dem Match.
Sinner erholte sich aber wieder, drehte den Spieß und blieb am Ende auch gegen den Russen ohne Satzverlust. „Ich habe mir nie richtig Sorgen gemacht, konnte fast ungehindert weiterspielen. Vermutlich habe ich was Falsches gegessen. Mal sehen, vielleicht können wir das noch rausfinden“, gab sich Sinner erleichtert.
Am Ende war es in der Nacht von Montag auf Dienstag um halb 2 Uhr (Ortszeit), als Sinner den Drei-Satz-Triumph gegen Rublev eingetütet hatte. „Ich danke allen, die so lange aufgeblieben sind“, sagte der Pusterer.
„Ich liebe die Momente, wenn es im Match schwierig wird.“ Jannik Sinner
Nach dem Match wurde Sinner gefragt, wie er den Tiebreak im 2. Satz – nach einem 1:5-Rückstand – noch gewonnen habe: „Ich weiß es nicht, wir haben zu diesem Zeitpunkt Seiten gewechselt. Ich liebe solche Momente, wenn es im Match schwierig und der Druck größer wird. Darauf bereitete ich mich mental das ganze Jahr über vor.“
Die Sinner-Trainer Darren Cahill (links) und Simone Vagnozzi bekamen ein Sonderlob. © ANSA / LUKAS COCH
Vor zwei Jahren wurde Sinner im Melbourne-Viertelfinale von Stefanos Tsitsipas in 3 Sätzen besiegt. Damals war der mittlerweile 22-Jährige noch die Nummer 10 der Welt. Auf die Frage, was sich seitdem geändert habe, entgegnete Sinner: „Ich habe sicherlich einen Prozess durchlaufen und viel gelernt – als Spieler und als Person. Mein Team ist überragend. Ich verbringe so viel Zeit mit ihnen. Deshalb ist es auch wichtig, dass man sich super versteht. Wir haben ein tolles Verhältnis. Natürlich ist es schön, wenn man zusammen Erfolg hat. Aber auch ansonsten haben wir eine super Zeit zusammen.“
Freitagfrüh wartet der Djoker
Sinner bestreitet am Freitag in Australien sein zweites Grand-Slam-Halbfinale. Wieder heißt der Gegner Novak Djokovic – wie schon im Vorjahr in Wimbledon. Inzwischen hat der Südtiroler den Serben aber bereits zwei Mal besiegt. „Ich freue mich einfach nur auf das Match. Er hat hier natürlich ein paar Mal (10; Anm.d.Red.) gewonnen (lacht). Ich werde jedenfalls um jeden Ball kämpfen.“Wer das Halbfinale am Freitag von Südtirol aus verfolgen will, muss voraussichtlich wieder früh aus den Federn: Die Partie dürfte wohl als erstes Halbfinalmatch des Tages um 4.30 Uhr (14.30 Uhr, Ortszeit) angesetzt werden. SportNews wird das Duell mit einem Liveticker begleiten.
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