In Rom wird auch Südtirolerisch gesprochen

Trotz leichten Regens ließ Jannik Sinner die Trainingseinheit am Samstag nicht ausfallen. Auf dem &bdquo;Campo 6“ war kein Platz mehr frei, als sich der Publikumsliebling mit Marco Cecchinato einwärmte. Der Sizilianer, derzeit die Nummer 83 der Welt, ist ein Schützling von Massimo Sartori, dem Allzeit-Trainer von Andreas Seppi. Danach wurden noch einige Schläge mit seinen Coaches Darren Cahill und Simone Vagnozzi geübt.

&bdquo;Vagno“ hat es unter Sartori in Kaltern bis auf Platz 161 der Weltrangliste geschafft, ist seit Februar 2022 der Sinner-Trainer, seit Sommer letzten Jahres gehört auch Super-Coach Cahill (57/zu seiner besten Zeit Nummer 22 der Welt) zum Team.

Sinner ist der Liebling der Massen Jeder gelungene Schlag von Sinner, jeder gefühlvolle Stopp wird von den Fans beklatscht. Im Publikum wird auch viel Deutsch gesprochen, besser gesagt Südtirolerisch. Die Tennisschule aus Gröden ist mit 26 Kindern nach Rom gekommen, um Sinner zu schauen. Auch viele Pusterer sind da. Darunter Trainer-Legende Heribert Mayr (68), der Sinner im Volksschulalter trainiert hat. &bdquo;Hebi“ hatte einst das Brunecker Trio Florian Allgäuer, Andreas Acherer und Evelyn Mayr zum Sieg im Baby-Davis-Cup geführt. Das war 1991. In jenem Jahr ist Julia Mayr geboren, Die Olangerin war im September 2010 die Nummer 215 der Welt. Nummer 2 im Allzeit-Ranking Südtirols hinter Karin Knapp. Ihre Schwester Evelyn, die am letzten Freitag 34 Jahre alt geworden ist, stand auf Platz 301. Nach dem Tod ihres Vaters Hubert haben die beiden 2012 bzw. 2013 viel zu früh ihre Karriere beendet. Beide haben studiert. Julia unterrichtet jetzt Mathematik an Oberschulen in Bruneck und Innichen, Evelyn ist Grundschullehrerin für Englisch in Reischach und Bruneck. Beide sind mit Mama Emma ebenfalls im Foro Italico. &bdquo;Jannik ist einfach ein Sonnenschein“, sind sich alle einig.

Sinner ist voll konzentriert, aber nach dem Training nimmt er sich Zeit für Autogramme und schießt auch ein paar signierte Bälle ins Publikum. Einer landet in den Händen von Evelyn Mayr, die Jannik einst zur U11-Italienmeisterschaft nach Serramazzoni begleitet hat. Jannik hat das nicht vergessen – und Evelyn ist happy. Der Tag nach dem Geburtstag ist trotz schlechten Wetters gerettet – und Rom war auch in diesem Jahr wieder ein Erlebnis.

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