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Jannik Sinner ist im Viertelfinale ausgeschieden. © APA/afp / HENRY NICHOLLS

Heldenhafte Niederlage: Sinner in Wimbledon gescheitert

Jannik Sinner muss seinen Traum vom Sieg beim wichtigsten Tennisturnier der Welt begraben. Allerdings war sein Abgang in Wimbledon einer, der die Zuschauer vier Stunden lang von den Sitzen riss und selbst einen Arzteinsatz nötig machte.

Der Weltranglistenerste Jannik Sinner musste im Viertelfinale dem ehemaligen Weltranglistenersten Daniil Medvedev (ATP 5) den Vortritt lassen. Der stark angeschlagene Südtiroler unterlag nach fast vier Stunden Spielzeit mit 7:6, 4:6, 6:7, 6:2 und 3:6.


Sinner wurde mit viel Applaus von der Wimbledon-Bühne verabschiedet, auch wenn er an diesem Dienstag nicht sein allerbestes Tennis bot. Er hatte sich jedoch nach gesundheitlichen Problemen, mehrfachen Hängern und einem bitteren Satzverlust im Tiebreak immer wieder zurückgekämpft. Im Entscheidungssatz hatte ein makellos spielender Medvedev dann den längeren Atem.

Das Marathon-Match am Center Court begann ganz nach dem Geschmack des Pusterers, nämlich mit kurzen kraftvollen Ballwechseln – und einem Tiebreak gleich im ersten Satz. Zum neunten (!) Mal in Folge entschied er dieses Zusatzspiel mit ungemeiner Nervenstärke und einem Punktestand von 9:7 für sich. Danach allerdings rutschte Sinner in ein Tief. Der 28-jährige Osteuropäer nutzte diesen Moment und entschied die länger werdenden Ballwechsel von der Grundlinie nahezu alle für sich. Die Folge? Medvedevs erster Satzgewinn mit 6:4.


Sinner bricht ein

Für Sinner lief nun gar nichts mehr zusammen. Nach einem erneuten Serviceverlust zum 1:2 im dritten Satz rief er den Physio auf den Platz. Der 22-Jährige schien regelrecht zu taumeln. Deshalb wurde ihm der Puls gemessen, ehe er für rund fünf Minuten in den Katakomben verschwand.

Jannik Sinner hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. © APA/afp / HENRY NICHOLLS


Zwar wirkte Sinner bei seiner Rückkehr auf den Court noch immer leicht angeschlagen, doch ein Taktikwechsel brachte ihn zurück in die Partie. Er variierte jetzt sein Spiel deutlicher, streute immer wieder Stoppbälle ein und lockte Medvedev dadurch aus der Reserve. Mit seinem ersten Break nach zweieinhalb Spielstunden stellte Sinner auf 5:5 und erzwang wenig später ein nicht mehr für möglich gehaltenes Tiebreak. Dieses Mal hatte der Russe aber die besseren Nerven. Er beendete Sinners Tiebreak-Serie mit 7:4.


Der Comeback-Sinner

Doch Jannik Sinner wäre nicht Jannik Sinner wenn er nicht auch auf diesen Rückschlag die passende Antwort parat hätte. Mit furiosem Tennis und zwei Breaks am Stück riss er den vierten Satz mit 6:2 an sich. Somit ging es in den alles entscheidenden fünften Durchgang. Dort machte sich zum einen Sinners Gesundheitszustand bemerkbar, zum anderen aber auch der Umstand, dass Medvedev im bisherigen Turnierverlauf knapp zweieinhalb Stunden weniger am Platz stand. Der Mann aus Moskau wirkte körperlich und mental frischer. Er zog mit einem Break auf 3:1, den Rückstand konnte Sinner bis zum finalen 6:3 nicht mehr wett machen.

Während Medvedev nun gegen Carlos Alcaraz um den Finaleinzug spielt, muss Sinner nach seiner siebten Niederlage im zwölften Duell mit dem Russen die Koffer packen. Zum dritten Mal in Folge stand er beim wichtigsten Tennisturnier der Welt im Viertelfinale, der Einzug in die Vorschlussrunde wie im Vorjahr blieb ihm dieses Mal allerdings verwehrt.


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