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Jannik Sinner spielte am Mittwoch in Shanghai seine ganze Klasse aus. © APA/afp / HECTOR RETAMAL

Gnadenloser Sinner eilt ins Viertelfinale

Jannik Sinner hat beim Masters-Turnier in Shanghai erneut seine ganze Klasse aufblitzen lassen. Er beglich eine offene Rechnung mit Ben Shelton und trieb diesen zur Verzweiflung.

„Das ist keine einfache Situation für mich. Aber ich bin glücklich, dass ich in dieser Situation mein bestes Tennis zeigen kann“, sagte Jannik Sinner am Mittwoch am Center Court in Shanghai. Minuten zuvor hatte er Ben Shelton im Eildurchgang mit 6:4, 7:6 in die Schranken gewiesen.


In der Tat zeigte Sinner im Duell mit dem 21-jährigen Ausnahmetalent aus den USA phasenweise sein bestes Tennis. Dabei warf Shelton alles in die Waagschale, schlug 22 Winner (Sinner 18), wirkte selbstbewusst und aufschlagstark. Sinner schaffte es aber, ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen.

„Ich bin glücklich, dass ich in dieser Situation mein bestes Tennis zeigen kann“ Jannik Sinner

Der 63. Saisonsieg des Südtirolers war also nie wirklich gefährdet. Überhaupt hat er dieses Jahr erst gegen vier Gegner verloren, nämlich Carlos Alcaraz, Daniil Medvedev, Andrey Rublev und Stefanos Tsitsipas. Ben Shelton zählt nicht dazu. Im Gegenteil: Der US-Boy kassierte die Revanche für seinen Sieg vor einem Jahr in Shanghai. Es bleibt Sinners einzige Niederlage im Duell der Ausnahmetalente, hat er doch alle vier folgenden Matches ohne einen einzigen Satzverlust für sich entschieden.


Sinner gibt keinen Aufschlag ab

Das fünfte Aufeinandertreffen nahm Sinner, aufgrund einer Regenpause in den vergangenen Tagen und einer längeren Regenerationszeit, deutlich ausgeruhter in Angriff – und das machte sich im ersten Satz bemerkbar. Obwohl der US-Amerikaner wuchtig aufschlug, geriet der Südtiroler nur selten in Bredouille. Er wirkte mental frischer, las heikle Situationen besser und fand zumeist die passende Antwort auf Sheltons Power-Schläge. Beim Stand von 4:4 landete Sinner das einzige Break des gesamten Spiels und legte die Basis für den Satzgewinn.

In der Folge sollten beide Kontrahenten bis zum Ende ihren Service durchbringen, wenngleich Sinner im zweiten Satz gleich fünf Breakbälle abwehren musste. Das lag daran, dass Shelton nun deutlich sicherer auftrat. Allerdings nicht sicher genug, um Sinner in den dritten Satz zu zwingen. Denn im Tiebreak spielte dieser seine ganze Klasse, seine ganze Coolness aus. Im Eiltempo zog er auf 6:1 und verwandelte dann nach exakt 88 Spielminuten seinen ersten Matchball.

Im Viertelfinale gegen Medvedev

Im Viertelfinale trifft Sinner nun erstmals im Turnierverlauf auf einen Top-Ten-Spieler. Es wartet erneut sein alter Bekannter Daniil Medvedev. Der Russe bezwang im Achtelfinale den Griechen Stefanos Tsitsipas in zwei Sätzen. Am Donnerstag kommt es in Shanghai also zum 14. Duell zwischen Sinner und Medvedev. Der Pusterer kann im direkten Vergleich auf 7:7 stellen.



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