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Barbora Krejcikova mit dem wohl emotionalsten Tag in ihrer Tenniskarriere. © APA/afp / BEN STANSALL

„Emotionaler können wir nicht werden“

Am „besten Tag“ ihres Lebens kommen der neuen Wimbledonsiegerin Barbora Krejcikova beim Gedanken an die gestorbene Jana Novotna die Tränen. Mit einem Schlucken, aber gefasst reagiert die 28-Jährige noch auf dem Centre Court, als sie auf ihre frühere Mentorin angesprochen wird. Als sie abseits der großen Bühne vor der Siegertafel steht, übermannen sie die Gefühle dann doch.

Für 1998 ist Novotna als Champion des populären Tennis-Turniers festgehalten, sie starb im November 2017 an Krebs mit nur 49 Jahren. 26 Jahre nach ihrer einstigen Trainerin ist Krejcikova die Siegerin – und wischt sich die Tränen weg.


„Das Einzige, was mir durch den Kopf ging, war, dass ich Jana sehr vermisse. Es war einfach sehr, sehr emotional, mich auf einer Tafel direkt neben ihr zu sehen“, erzählte die Tschechin von diesem Moment, als sie zwei Stunden nach ihrem 6:2, 2:6, 6:4 gegen die Italienerin Jasmine Paolini noch einmal Rede und Antwort stand.

"Sie wäre stolz." Barbora Krejcikova über ihre Mentorin Jana Novotna


Ohne Novotna wäre sie vielleicht nicht zweifache Grand-Slam-Siegerin. „Sie wäre stolz“, sagte Krejcikova. Bevor sie gestorben sei, habe ihr Novotna gesagt, gehe und gewinne ein Grand-Slam-Turnier. Sie hätte nie geglaubt, dass sie wie sie Wimbledon gewinne. Sie sei so weit davon entfernt gewesen. „Emotionaler können wir nicht werden“, kommentierte Boris Becker.

Finaltag wird „der beste Tag meines Lebens“

Als Krejcikova im Finale gegen Paolini nach einem dominanten Start und einem Zitterspiel am Ende ihren Triumph perfekt gemacht hatte, blickte sie in den Himmel und warf eine Kusshand nach oben. Sie hatte in einem Endspiel mit unerwarteten Wendungen teils herausragend aufgeschlagen und taktisch geschickt gespielt.

Es ist vollbracht: Barbora Krejcikova hat Wimbledon gewonnen. © ANSA / ADAM VAUGHAN

„Es ist definitiv der beste Tag meiner Tenniskarriere“, stammelte sie, „auch der beste Tag meines Lebens“. Niemand in ihrer Heimat werde ihr glauben: „Niemand wird glauben, dass ich ins Finale gekommen bin und niemand wird glauben, dass ich Wimbledon gewonnen habe.“ Sie sei nach ihrer Rückenblessur und Erkrankung nicht wirklich in Form gewesen. „Nun stehe ich hier und bin Wimbledonsiegerin.“

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