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Jannik Sinner greift sich an sein Handgelenk. © ANSA / CJ GUNTHER

Drapers Ängste und Sinners Handgelenk: „Es tat sehr weh“

Jannik Sinner steht im Finale der US Open. In der Nacht auf Samstag gewann er gegen Jack Draper ein anstrengendes und emotionales Halbfinale in 3 Sätzen. Die beiden Protagonisten kommentierten nach dem Spiel das Geschehen auf dem Platz.

Dramatik, Spannung pur und hohe körperliche Beanspruchung. Das Halbfinale der US-Open am Freitagabend hatte alles, was man sich von einem so hochkarätigen Spiel erwarten konnte. Sowohl Jannik Sinner als auch Jack Draper ließen all ihre Kräfte auf den Platz und trieben ihre Körper zu Hochleistungen an. Vor allem der Brite sorgte gleich mehrmals für besorgte Blicke von den Publikumsrängen. Der 22-Jährige hat sich auf dem Center Court mehrmals übergeben.


„Es war das schlechteste Gefühl überhaupt“, meinte der Brite nach dem Kampf mit Sinner. Er sei nervöser als normal gewesen. „Ich bin ein ängstlicher Mensch. Wenn alles zusammenkommt, fühle ich etwas Übelkeit auf dem Platz und fühle mich schlecht, wenn es eng wird. Diese Art von Angst baut sich bei mir einfach auf“, sagte Draper über seinen mentalen Zustand. Geschwächt und schweißbedeckt sah der Weltranglisten-25. die Chance auf den Coup gegen Sinner nach dem Verlust des Tiebreaks im zweiten Satz dahinschwinden.

Jack Draper hatte mit seiner Psyche zu kämpfen. © ANSA / JOHN G. MABANGLO


Doch auch die Nummer 1 der Welt blieb von dem fordernden Halbfinale nicht verschont und erntete das ein oder andere besorgte Stirnrunzeln, wohl auch von seiner Freundin Anna Kalinskaya, die in der Box das Treiben auf dem Platz verfolgte. Der Südtiroler war nämlich während eines spektakulären Ballwechsels gestürzt und hielt sich dann öfters das Handgelenk. Ein medizinisches Timeout war notwendig, doch der 23-Jährige konnte weiter spielen.
„Am Anfang hat es sehr weh getan, aber es ist nichts Ernstes.“ Jannik Sinner

Direkt nach dem Match zeigte sich Sinner noch vorsichtig: „Wir müssen schauen, wie es morgen ist, wenn das Handgelenk kalt ist. Hoffentlich gibt es nichts, worüber ich mich sorgen muss“. Doch nach wenigen Stunden gab der Südtiroler Entwarnung, wodurch vielen Tennis-Fans ein Stein vom Herzen fiel: „Am Anfang hat es sehr weh getan, aber es ist nichts Ernstes.“

Rivalen und gute Freunde

So beendeten Sinner und Draper angeschlagen das Halbfinale, mit dem besseren Ende für den Favoriten, der nach 3.04 Stunden die Hände zum Jubel in die Höhe streckte. Direkt danach fand er für seinen Kontrahenten und langjährigen Freund nur gute Worte: „Wir sind sehr enge Freunde. Es war ein sehr physisches und hartes Match, ich habe versucht, mental dabei zu bleiben. Es war eine besondere Gelegenheit gegen einen wirklich harten Gegner, aber ich bin froh, dass ich es geschafft habe und ein weiteres Slam-Finale spielen kann“.

Jack Draper (links) und Jannik Sinner (rechts) gratulieren sich nach dem Spiel. © ANSA / JOHN G. MABANGLO


Das Finale der US Open findet am Sonntag ab 20 Uhr statt. Finalgegner des Südtirolers ist der US-Boy Taylor Fritz, der im amerikanischen Duell seinen Landsmann Frances Tiafoe mit 4:6, 7:5, 4:6, 6:4, 6:1 in einem 5-Satz-Thriller geschlagen hat. Sinner ist im Endspiel der haushohe Favorit, muss aber wohl nicht nur gegen Fritz, sondern auch gegen das Publikum in New York bestehen, das ihren heimischen Athleten tatkräftig unterstützen wird.

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