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Jack Draper steht im Viertelfinale. © APA / MATTHEW STOCKMAN

Draper und Mensik im Wien-Viertelfinale

Jakub Mensik und Jack Draper haben sich in das Viertelfinale von Wien gespielt. Der Brite trifft nun auf einen weiteren Überraschungsmann aus Tschechien: Tomas Machac.

Die nächsten Viertelfinalisten bei den mit 2,626 Mio. Euro dotierten Erste Bank Open in Wien stehen fest: Der als Nummer sieben gesetzte Brite Jack Draper eliminierte am Donnerstag den Italiener Luciano Darderi, der in Runde eins die Karriere von Dominic Thiem beendet hatte, mit 7:5,6:1 und freute sich über seinen 50. Sieg auf Hardcourt. Zuvor hatte der Tscheche Jakub Mensik seinen Platz unter den letzten acht mit einem 6:3,7:6(7) über den Serben Miomir Kecmanovic gebucht.


Draper trifft etwas unerwartet nicht auf den als Nummer drei gesetzten Bulgaren Grigor Dimitrow. Denn der Favorit musste sich dem aufstrebenden Tschechen Tomas Machac nach 2:30 Stunden mit 7:6(5),4:6,3:6 geschlagen geben. „Es war von Beginn an ein wirklich hartes Match. Grigor hat dieses Jahr eine tolle Saison, also bin ich wirklich froh über meine Performance“, sagte der 24-jährige Machac.

Für Dimitrow ist die Niederlage im Kampf um ein Ticket bei den ATP Finals ein Rückschlag. Der Sieg des Weltranglisten-25. ist dennoch keine große Überraschung, hatte er doch zuletzt beim Masters-1000-Turnier in Shanghai im Viertelfinale Carlos Alcaraz geschlagen und dann erst gegen Jannik Sinner im Semifinale verloren.

Mit Dimitrov schied ein weiterer Favorit aus. © ANSA / Claudio Bresciani


Damit sind die Nummern drei, vier, fünf und acht des Turniers vor dem Viertelfinale ausgeschieden. Die Nummer zwei, Alex de Minaur (AUS), hatte später keinen vollen Arbeitstag. Sein Gegner, der Italiener Flavio Cobolli, musste beim Stand von 7:6(2),3:1 für de Minaur wegen einer Verletzung an der rechten Schulter aufgeben.

Draper hat in diesem Jahr einen rasanten Aufstieg hinter sich: Ausgerechnet im Jahr des Rücktritts der britischen Legende Andy Murray hat sich der 22-jährige 1,93-m-Mann und Linkshänder von Platz 61 zu Jahresbeginn erstmals in die Top 20 gespielt. Er startete sein Jahr mit seinem ersten Tour-Level-Finale in Adelaide, dann folgte sein erster Turniersieg, der auf Rasen in Stuttgart gelang.

Der Durchbruch bei den US-Open

Er schlug sich mit einem Viertelfinale in Cincinnati für die US Open ein, wo er nach einem Sensationslauf ohne Satzverlust erst im Halbfinale dem späteren Sieger Jannik Sinner unterlag. „Seither hat sich nichts verändert. Ich arbeite schon seit einer langen Zeit sehr konstant. Die einzige Sache, die sich vielleicht verändert hat, ist wohl der Glaube an mich selbst.“

Man könne eine gute Karriere haben in den Top 50, aber das Gefühl, wirklich etwas erreicht zu haben, kommt nicht. „Die US Open und davor der Titel in Stuttgart haben meinem Selbstvertrauen sehr geholfen“, sagte der trotz seiner erst 22 Jahre große Oasis-Fan, der sich auch schon Tickets für ein Reunions-Konzert gesichert hat.

Großbritanniens Hoffnung

Draper ist die neue große Hoffnung der Briten. „Ich habe großen Respekt für Andy, ich habe viel Zeit mit ihm verbracht und ich bewundere ihn sehr dafür, was er erreicht hat. Ich versuche aber nicht, der nächste Murray zu sein oder ein massives Loch zu füllen“, erklärte Draper. Zudem schätzt er Murray als einen der größten Spieler aller Zeiten ein.
In Wien ist Draper zum ersten Mal. Er genießt die Atmosphäre des Turniers und hat es auch „sehr speziell gefunden“, den Rücktritt von Thiem hier mitzuerleben. „Er war einer meiner Lieblingsspieler als ich aufgewachsen bin.“

Und nun kämpft er am Freitag schon um den Semifinaleinzug. „Das war ein gutes Match heute, ich bin froh im Viertelfinale zu stehen“, freute sich der Weltranglisten-18. Gegen Machac hat er zuletzt bei den US Open im Achtelfinale klar in drei Sets gewonnen.

Machac ist der Überraschungsgegner. © ANSA / ALEX PLAVEVSKI


Interessanterweise ist Draper eigentlich natürlicher Rechtshänder, spielt aber Tennis mit links. „Es ist seltsam. Ich mache alles mit der rechten Hand, ich schreibe auch rechts. Als ich jünger war, war meine Mama ein Tennis-Coach und als ich die Bälle sehr jung an die Wand geschlagen habe, habe ich das Racket einfach mit der Linken genommen. Nun fühle ich mich auf beiden Händen recht stark“, erklärte der Aufsteiger.

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