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Mit ernster Miene reagierte Jannik Sinner zuletzt auf das Doping-Thema. © APA / MATTHEW STOCKMAN

Doping-Causa: Muss Sinner plötzlich wieder zittern?

Das Doping-Wirrwarr um Jannik Sinner geht in die nächste Runde. Ein Rekurs gegen Freispruch des US-Open-Champions ist noch immer möglich, jetzt wurden weitere Dokumente angefordert.

Sinner war im März zwei Mal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet worden, jedoch konnte er zunächst glaubhaft versichern, das Mittel über eine Massage versehentlich in seinen Körper gekommen ist. Deshalb wurde er von einem unabhängigen Gericht freigesprochen und von der Tennis-Antidoping-Agentur (Itia) nicht belangt. Doch der Fall ist noch nicht geschlossen.


Die Welt-Antidoping-Agentur (Wada) hat noch die Möglichkeit, Berufung gegen den Freispruch einzureichen. Zunächst war davon ausgegangen worden, dass dies nur bis zum 21. Tag nach Bekanntgabe des Urteils möglich sei. In Wirklichkeit aber beginnt diese Frist erst ab dem Moment, in dem die Wada vollständige Einsicht in die Unterlagen des Falls erhält. Somit ist die Frist für eine Berufung nicht am 9. September verfallen.

Vollständige Dokumentation angefordert

Die Wada hat in der Zwischenzeit die komplette Dokumentation beantragt und diese vergangene Woche ausgehändigt bekommen. „Die Wada hat alle ihr zugänglichen Informationen angefordert und erhalten“, heißt es von Seiten der Tennis-Antidoping-Agentur.

Den vielen Unruhe zum Trotz gewann Jannik Sinner am Sonntag seinen zweiten Grand-Slam-Titel. © APA/afp / KENA BETANCUR


Somit muss Sinner noch rund zwei Wochen, also bis zum 26. oder 27. September, um seinen definitiven Freispruch bangen. Sollte doch noch Rekurs eingereicht werden, könnte der Fall in der Folge vor dem internationalen Sportgerichtshof (TAS) landen.

Das droht dem Südtiroler

Schlussendlich würde dem Südtiroler dann eine rückwirkende Sperre und somit auch die Aberkennung des US-Open-Titels drohen. Allerdings gilt dies als äußerst unwahrscheinlich. Zum einen, weil der Verlauf der Doping-Causa und der bisherige Freispruch eindeutig für Sinner sprechen. Zum anderen, weil die Wada in Fällen wie diesen zuletzt stets auf eine Berufung verzichtet hat.

Solange jedoch auch die letzte Frist nicht abgelaufen ist, heißt es für den zurzeit weltbesten Tennisspieler weiter bangen. Dass ihm dies nicht leicht fällt, hat Sinner zuletzt nach seinem Triumph in New York mit nachdenklichen Worten anklingen lassen.





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