Djokovic: „Er ist der Leader der neuen Generation“

Nach dem 3-Satz-Sieg (6:3, 6:4 und 7:6) über dem Südtiroler Jannik Sinner im Halbfinale von Wimbledon hatte Novak Djokovic ein Lächeln auf den Lippen. Wer könnte es ihm verübeln, denn der Serbe erreichte damit sein 35. Finale bei Grand-Slam-Turnieren und spielt aktuell grandioses Tennis: &bdquo;Ich glaube, dass ich aktuell mein bestes Tennis spiele. Das ist eine Einzelsport und du musst dir selbst vertrauen und dich immer bestens vorbereiten. Das gelingt mir aktuell sehr gut.“

Natürlich konnte sich die Dame im Siegerinterview die Frage nach der neuen Generation und dem Alter Djokovics nicht verkneifen, doch dort sieht der Serbe kein Problem: &bdquo; Ich versuche, das Alter nicht als ausschlaggebenden Faktor zu sehen, 36 ist das neue 26“, schmunzelte der Rekord-Grand-Slam-Sieger. &bdquo;Ich bin sehr motiviert und inspiriert Bestleistungen zu bringen. Dieser Sport hat mir so viel gegeben und ich will etwas zurückgeben und so viel Tennis spielen wie ich kann.“ „36 ist das neue 26.“ Novak Djokovic Bezüglich seines Halbfinal-Kontrahenten fand Djokovic nur positive Worte: &bdquo;Halbfinals sind immer enge Matches. Das Ergebnis zeigt nicht ganz, wie eng es wirklich war. Jannik hätte den dritten Satz gewinnen können, er hat da ein paar Chancen liegengelassen und mir den Tiebreak ermöglicht“, sagte der 36-Jährige. &bdquo;Er hat gezeigt, dass er der Leader der neuen Generation ist.“

Novak Djokovic beim Sieger-Interview. © APA/afp / SEBASTIEN BOZON

Kritik hatte der Serbe jedoch für jemand anderem übrig. Zu Beginn des zweiten Satzes zog der Unparteiische Richard Haigh dem 36-Jährigen einen Punkt ab, nachdem Djokovic mitten in einem Ballwechsel anscheinend zu laut und zu lange gestöhnt hatte. Haigh wertete die Aktion von Djokovic als Unsportlichkeit und Störung Sinners, was Djokovic überhaupt nicht nachvollziehen konnte. &bdquo;So etwas ist mir in meiner langen Karriere noch nie passiert. Vielleicht war es ein Echo vom Dach. Ich denke, die Entscheidung war falsch.“

Davon ließ sich &bdquo;Nole“ nicht aus dem Konzept bringen und schlug Sinner in drei Sätzen. Gelassen blickte er in Richtung Finale: &bdquo;Ich werde mich jetzt ausruhen und das zweite Halbfinale schauen. Ich werde das Match auf meiner Massageliege genieße“. Dieses fand zwischen Carlos Alcaraz und Daniil Medvedev statt, das der Spanier souverän für sich entschied.

Sinner will daraus lernen Auf der anderen Seite des Netzes haderte Sinner mit der vergebenen Möglichkeit, sah die Niederlage aber trotzdem als einen Weg zur Verbesserung: &bdquo;Ich habe es versucht und hatte einige Gelegenheiten, habe diese aber nicht genutzt. Ich will dieses Match verstehen und versuchen, mich zu verbessern. Ich habe das Gefühl, dass ich näher an ihm dran war. Mein Niveau war höher, und ich denke, das ist ein positiver Faktor.“

&bdquo;Ich hatte zu Beginn des Matches eine Chance, Breakbälle im zweiten, Satzbälle im dritten. Ja, ich glaube, ich bin ihm dieses Jahr näher gekommen, auch wenn wir drei und nicht fünf Sätze gespielt haben. Ich wusste, dass es ein hartes Match werden würde, aber dafür spielen wir doch, oder? Und dann ist das erste Halbfinale nie einfach. Ich denke, ich habe mich gut geschlagen, auch wenn ich in den entscheidenden Momenten ein bisschen gepatzt habe“. „Ich denke, ich habe mich gut geschlagen.“ Jannik Sinner Für Jannik Sinner ist das Abenteuer in Wimbledon zu Ende, doch nach der Halbfinal-Niederlage gegen einen der besten Spieler aller Zeiten, wird die Enttäuschung bald dem Stolz über die erbrachte Leistung weichen. Es gilt nun, diese Erfahrung mit in die nächsten Turniere zu nehmen.

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