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Bodenständig: Jannik Sinner © APA/afp / MARCO BERTORELLO

Der Star ohne Star-Allüren: „Wir sind nur Tennisspieler“

Jannik Sinner hat bei den ATP Finals in Turin auch sein zweites Gruppenspiel für sich entschieden. Auf der Pressekonferenz nach dem Sieg gegen Taylor Fritz ging es vor allem um eines: Den Rummel um seine Person.

Aus Turin

Von:
Leo Holzknecht

Eine ganze Stadt, ein ganzes Land ist im Sinner-Fieber. Die TV-Anstalten melden Rekordquoten, riesige Werbeplakate zieren das Gesicht des 23-Jährigen und zahlreiche Persönlichkeiten kommen eigens nach Turin, um ihm bei der Arbeit zuzusehen. All diese Dinge scheinen am Weltranglisten-1. abzuprallen, denn er ist immer noch der bodenständige, zurückhaltende Jannik, der im Alter von 14 Jahren das Zuhause verließ, um seinen großen Traum zu verwirklichen.


„Ich betrachte mich als bescheidenen Menschen, denn wir sind keine wichtigen Personen, sondern einfach nur Tennisspieler“, sagte Sinner auf der PK. „Es ist nur ein Sport. Das Wichtigste ist, dass wir die Zuschauer und uns selbst unterhalten.“ Er habe zwar gelernt, mit dem Rummel umzugehen, sei darüber aber immer noch etwas überrascht. Sein Gesicht an jeder Straßenecke zu sehen oder seinen Namen von tausenden Fans rufen zu hören, sei für ihn nicht normal. „Die italienischen Tifosi sind sehr leidenschaftlich und haben mir ein warmes Willkommen beschert. Ich genieße es und halte die Chance, vor dem eigenen Publikum zu spielen, nie für selbstverständlich“, meinte Sinner.

Fritz adelt Sinner

Zum Match gegen Fritz hatte er eine klare Meinung: „Ich denke, dass wir beide auf einem hohen Niveau gespielt und tolles Tennis gezeigt haben. Umso glücklicher bin ich über den Sieg.“ Der US-Amerikaner hatte hingegen den Eindruck, dass er besser mit dem Weltranglisten-1. mithalten konnte als noch im US-Open-Finale Anfang September. „Den Unterschied haben die Big Points ausgemacht, die er einfach besser gespielt hat. Das ist der Grund, warum er ein solch unglaubliches Jahr hatte und die Nummer 1 der Welt ist“, erklärte Fritz.

Taylor Fritz schlug sich wacker. © APA/afp / MARCO BERTORELLO


Dass Sinner trotz zweier Siege das Halbfinale noch nicht sicher erreicht hat, macht ihn nicht nervös. „Man kann diese Dinge nicht kontrollieren. Wichtig war, die ersten zwei Partien zu gewinnen“, sagt der Südtiroler, der am Donnerstag um 20.30 Uhr gegen Daniil Medvedev um den Aufstieg in die Vorschlussrunde kämpft. Selbst mit einer Niederlage stehen seine Chancen gut, da er bisher noch keinen Satz abgeben musste. Fest steht: Sinner wird alles daran setzen, um die Gruppenphase wie im Vorjahr mit drei Siegen zu beenden.

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