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Jannik Sinner steht im Finale. © APA / ELSA

Der Sinner-Zauber in der magischen Stadt

Wie viele US-amerikanische Städte verfügt auch Miami über einen zweiten Namen: Dieser lautet Magic City. Der größte Zauberer der Metropole hielt sich an diesem Freitag im imposanten Hard Rock Stadium auf und hörte auf den Namen Jannik Sinner. Der 22-Jährige zeigte im Halbfinale des 1000-Masters-Turniers gegen Daniil Medvedev eine schier unglaubliche Leistung.

Die Rivalität zwischen Jannik Sinner und Daniil Medvedev ist sonderbar. Gewann der Russe die ersten sechs Duelle, so entschied der Südtiroler die letzten vier allesamt für sich – darunter das diesjährige Finale der Australian Open. Das letzte Mal, dass der Moskauer den Weltranglisten-3. bezwingen konnte, war ausgerechnet im Miami-Finale des Vorjahres. Davon konnte sich Medvedev aber nichts kaufen und kassierte am Freitag eine böse Abfuhr. Ein unglaublicher Sinner setzte sich mit 6:1 und 6:2 durch und trifft im Finale am Sonntag entweder auf Alexander Zverev (ATP 5) oder Grigor Dimitrov (ATP 12), die sich in der Nacht auf Samstag duellieren.


Medvedev wählte wie bereits im Finale der Australian Open eine sehr aggressive Taktik. Sinner hatte aber bereits vor dem Match verlauten lassen, dass er sich darauf einstellen werde, um nicht erneut überrascht zu werden. Seinen Worten ließ er Taten folgen. Er spielte die Bälle stets mit einer exzellenten Länge zurück, wodurch es Medvedev schwer hatte, in die Offensive zu kommen. Der Russe war so gezwungen, ein größeres Risiko zu wählen, was jedoch unzählige Fehler zur Folge hatte – besonders auf der Vorhand-Seite. Gleichzeitig agierte Sinner sowohl beim Aufschlag als auch beim Return hoch konzentriert.

Ein Klassenunterschied

Medvedev spürte vor den Augen von Tennis-Legende Serena Williams den Atem seines Gegenübers und kassierte im ersten Servicegame gleich ein Break. Nachdem Sinner unmittelbar danach das Re-Break verinderte, gab es kein Zurück mehr. Der Youngster setzte zum Schaulaufen an, während der 28-Jährige frustriert in Richtung seiner Frau Daria und seines Trainers Gilles Cervara gestikulierte. Ein weiteres Break bedeutete den 1:6-Satzverlust.

Wer dachte, dass nun eine Medvedev-Reaktion folgen würde, sah sich getäuscht. Gleich im ersten Aufschlagsspiel schnappte sich der fantastisch aufspielende Sextner das nächste Break. Egal ob auf der Vorhand oder der Rückhand, egal ob mit dem Aufschlag oder dem Return, Sinner war seinem Gegner in allen Belangen überlegen. Von 17 Ballwechseln über neun Schläge gewann der 22-Jährige 12 – und das gegen den wohl zähesten Spieler auf der Tour.

Beim Stand von 2:1 aus seiner Sicht musste Sinner eine erste brenzlige Phase überstehen, als er einen Breakball gewährte. Der Aufschlag sprang dem Südtiroler aber rettend zur Hilfe. Als er kurz darauf auf 4:1 entlief, war der Kuchen gegessen. Nach lediglich 69 Minuten verwertete Sinner seinen ersten Matchball und zog zum dritten Mal ins Finale von Miami ein.

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