Der Sinner-Coach und die besondere Beziehung zu Südtirol

Simone Vagnozzi hat ein knappes Jahrzehnt seines Lebens in unserem Land verbracht und er hatte einen besonderen Bezug zu Südtirol, lange bevor er im Februar zum Coach von Jannik wurde.

Begonnen hat alles im Sommer 1995, als Massimo Sartori nach Kaltern kam. Der Dauer-Trainer von Andreas Seppi sollte den Traum des damaligen Klubchefs Alex Vorhauser wahr werden lassen, der davon überzeugt war, dass auch ein Dorfclub einen Weltklassespieler hervorbringen kann. Was Seppi ja auch bewiesen hat. Vagnozzi stammt aus Ascoli Piceno in den Marken. Er hatte sich bei Jugendturnieren mit Thomas Holzer angefreundet, der im gleichen Jahr U12-Italienmeister geworden war und die berühmte &bdquo;Coppa Lambertenghi“ in Mailand gewonnen hatte. Holzer, 2004 die Nummer 795 der Welt, galt in der Jugend sogar als größeres Talent als Andreas Seppi. Die Clique um Vittur, Seppi, Vagnozzi und Surian Vagnozzi ist wie Holzer ebenfalls Jahrgang 1983, er war ebenfalls einer der besten Spieler Italiens seiner Altersklasse. Die beiden spielten bei den Turnieren immer auch das Doppel zusammen. &bdquo;Vagno“ kam im Sommer mehrmals für 2 Wochen zum Training nach Kaltern. Dann fragte Sartori, ob er nicht ständig in Kaltern trainieren wolle. Das war 1999. Vagnozzi war 16 und zog ins Überetsch. 9 Jahre lang hat er im Hause von Andreas Seppi am Friedhofsweg in Kaltern gewohnt. Daraus entstand eine Freundschaft fürs Leben. Vagnozzi war ein Jahr älter als Seppi und er hat auch alle 3 direkten Duelle bei Satellitenturnieren in den Jahren 2001 und 2002 gegen den Kalterer gewonnen. Ohne Satzverlust noch dazu. Vagnozzi hat es in seiner Karriere in der Weltrangliste im Einzel bis auf Platz 161 geschafft. Das war im Jahr 2011. Im Doppel stand er mit Seppi im Sommer 2010 beim ATP-Turnier in Bastad im Finale. 2000 stieß dann der heutige Sinner-Berater Alex Vittur zur elitären Trainingsgruppe nach Kaltern. Auch der Brunecker war einige Jahre Profispieler und schaffte es 2004 immerhin auf Platz 605 der Weltrangliste. Vater Hanspeter Sinner, Manger Alex Vittur und Trainer Simone Vagnozzi in Rom. © Felice Calabro' / Felice Calabro'

Paolo Surian gehörte zu dieser Gruppe, die immer noch eng befreundet ist. Surian war auch der Trauzeuge von Andreas Seppi. Die Jungs telefonieren heute noch regelmäßig miteinander. Anfang des Jahres kam dann ein Anruf von Vittur, aber nicht, um über Alltägliches und Gott und die Welt zu sprechen, wie so oft. Sondern um Vagnozzi zu fragen, ob er sich der Herausforderung gewachsen fühle, der neue Trainer von Jannik Sinner zu werden. Vagnozzi war bereit, denn eine solche Gelegenheit kommt nicht oft vor im Leben. Das weiß Vagnozzi. Nach den guten Erfahrungen mit Marco Cecchinato und Stefano Travaglia ist er überzeugt davon, den Sextner ganz nach oben führen zu können. Ein paar Brocken Deutsch sind bei Vagnozzi aus seiner Kalterer Zeit noch hängen geblieben. Und viele schöne Erinnerungen. Aber die Regeln beim Watten, die musste ihm Sinner nach so vielen Jahren noch einmal erklären.

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