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Ein Heißsporn: Holger Rune © ANSA / SEBASTIEN NOGIER

Der nächste Sinner-Gegner: Trainerverschleiß & Polemiken

Die Umstellung von Hartplatz auf Sand ist Jannik Sinner im Nu gelungen. Auf dem Weg ins Viertelfinale des Masters-1000-Turniers von Monte Carlo gab der 22-Jährige gerade einmal neun Games ab. Jetzt erhöht sich aber der Schwierigkeitsgrad, trifft der Sextner mit Holger Rune doch auf einen Spieler, der ihn bereits zwei Mal schlagen konnte.

Holger Rune ist knapp zwei Jahre jünger als Jannik Sinner, hat die ersten großen Erfolge aber vor dem Sextner gefeiert. So gewann er 2022 in Paris-Bercy sein erstes Masters-1000-Turnier, in der darauffolgenden Saison kletterte er in der Weltrangliste auf Platz 4. Der Aufstieg der Dänen geriet allerdings ins Stocken, während Sinner zum Höhenflug ansetzte, bei zwei Masters-Turnieren triumphierte, Grand-Slam-Sieger wurde und bis auf Rang 2 der Weltrangliste vorstieß. Rune hingegen droht in dieser Woche aus den Top-10 zu rutschen.


Der bald 21-Jährige ist nicht nur wegen seiner heißblütigen Art und sein fantastisches Tennis bekannt, sondern auch für seinen Trainerverschleiß. Im Vorjahr beendete der Däne die Zusammenarbeit mit dem bekannten Coach Patrick Mouratoglu (er betreute schon Serena Williams oder Simon Halep) und holte Boris Becker an seine Seite. Severin Lüthi, ehemals Coach von Roger Federer, heuerte Ende des Jahres auch noch im Team Rune an. Sowohl der Deutsche als auch der Schweizer waren aber schnell wieder weg. Und was machte der Däne und seine Mutter Aneke, die als Managerin hinter den Kulissen die Strippen zieht? Sie holten Mouratoglu kurzerhand zurück an Bord, was von vielen mit Unverständnis aufgenommen wurde.

Wogen sind geglättet

Rune ist jedenfalls mit allen Wassern gewaschen und schreckt auf dem Tennis-Court vor keinen Mitteln zurück. Das brachte ihm schon den einen oder anderen Zwist, wie mit Stan Wawrinka in Paris-Bercy („Benimm dich nicht wie ein Baby“) und keinen guten Ruf ein. Auch im letztjährigen Monte-Carlo-Halbfinale gegen Sinner, das Rune mit 1:6, 7:5 und 7:5 gewann, gab es Ende des Matches einen angespannten Händedruck, nachdem der Däne den Ball mehrmals knapp am Sextner vorbei geschlagen hatte. Inzwischen ist das Verhältnis aber gut. Erst in der Vorwoche schrieb Rune zu Sinners Triumph in Miami: „Du bist für mich eine große Inspiration. Du arbeitest immer hart und hast viel Geduld. Sehr cooler und verdienter Titel“, gratulierte der Weltranglisten-7.

Standen sich im Vorjahr in Monte Carlo gegenüber: Holger Rune und Jannik Sinner © APA/afp / VALERY HACHE


Den einzigen Sieg in dieser Rivalität holte Sinner bei den ATP Finals 2023, als er sich mit 6:2, 5:7 und 6:4 durchsetzte. Im ersten Duell beim ATP-250-Turnier in Sofia hatte der Schützling von Simone Vagnozzi beim Stand von 7:5, 4:6 und 2:5 aufgegeben. Heuer ist die Ausgangslage aber eine andere: Sinner ist der haushohe Favorit – nicht zuletzt, weil Rune am Donnerstag gleich zwei Partien gewinnen musste. Zunächst schaltete er den Inder Summit Nagal (ATP 93) mit 6:3, 3:6 und 6:2 aus, danach musste er 3.31 Stunden lang kämpfen, um Grigor Dimitrov mit 7:6, 3:6 und 7:6 in die Schranken zu weisen. Sinner benötigte für seinen Sieg über Jan-Lennard Struff (ATP 25) hingegen nur 78 Minuten. Das Match ist am Freitag um ca. 13 Uhr angesetzt.

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