
Ist eine Runde weiter: Jannik Sinner © APA/afp / PAUL CROCK
Der erwartet harte Test, doch Sinner kennt keine Gnade
Jannik Sinner hat am Montag sein 15. Match in Folge gewonnen. Bei den Australian Open in Melbourne konnte ihn ein groß aufspielender Nicolas Jarry zwar ärgern, der Sieg des Weltranglisten-Ersten geriet jedoch zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.
13. Januar 2025
Von: leo
Das erste Match der Saison hat immer seine Tücken. Musste der Sextner im Vorjahr über zweieinhalb Stunden für den Sieg gegen Botic van de Zandschulp kämpfen, so stand er am Montag exakt 2.40 Stunden auf der Rod Laver Arena im Einsatz. Der Grund: Sein Gegenüber Nicolas Jarry spielte exzellentes Tennis. Gegen viele Akteure hätte der Chilene an diesem Tag mindestens einen Satz gewonnen. Nicht aber gegen Sinner, der dank des 7:6, 7:6 und 6:1-Sieges die letzten 29 (!) Durchgänge allesamt für sich entschieden hat.
Sinner wusste, was auf ihn zukam, schließlich hatten sich die Wege der beiden Protagonisten erst vor dreieinhalb Monaten in Peking gekreuzt. Der Südamerikaner versuchte – sowohl bei eigenem Aufschlag als auch in den Returngames – die Ballwechsel kurz zu halten. Er ging damit ein großes Risiko ein, es war gleichzeitig aber auch seine einzige Chance, das Match ausgeglichen zu gestalten. Zwei Sätze lang hatte er mit dieser Spielweise Erfolg, dann war sein Pulver aber verschossen.
Komplizierter Start
Bei angenehmen 25 Grad merkte man dem Titelverteidiger zunächst eine leichte Anspannung an. Lange lag die Quote der ersten Aufschläge unter 50 Prozent. Jarry nutzte das zu seinen Gunsten, erspielte sich beim Stand von 3:3 zwei Breakbälle, verschwendete diese jedoch mit vermeidbaren Fehlern. Immerhin vermied der fast zwei Meter große Chilene anschließend ein Break, indem er sehr gut aufschlug und seinerseits zwei Chancen zunichte machte. Es ging in den Tiebreak, die Spezialität des zweifachen Grand-Slam-Siegers. Fehlerlos spulte er sein Programm runter, während Jarry erstmals Schwächen offenbarte.Wer nun dachte, Jarrys Gegenwehr sei gebrochen, sah sich getäuscht. Auch im zweiten Abschnitt fand Sinner keinen Weg, um seinem Kontrahenten den Aufschlag abzunehmen. Immer wieder half der starke Aufschlag des Chilenen ihm aus der Patsche. Und von der Grundlinie bestrafte er jeden kürzeren Ball des Sextners mit beeindruckender Konsequenz. Die Folge war ein zweiter Satz, in dem es weder auf der einen noch auf der anderen Seite Breakbälle gab. Die Satzverlängerung schien bis zum Stand von 6:3 für Sinner den erwarteten Lauf zu nehmen. Dann ließ er aber zwei Satzbälle bei eigenem Service ungenutzt – einen davon durch einen missratenen Stoppball. Nach einem Rückhand-Fehler des Außenseiters war das 2:0 jedoch in der Tasche.
Die Statistiken nach zwei Sätzen widerspiegelten das Geschehen auf dem Platz. Sinner hatte nur zehn unerzwungene Fehler auf dem Konto, Jarry knapp 40. Die Zahl der Gewinnschläge sprach aber eindeutig für den Südamerikaner. Davon konnte er sich allerdings nichts kaufen, zumal er sich zum Start des dritten Satzes wegen eines verschlagenen Smashs das erste Break einfing. Die Partie war damit beendet. Sinner holte sich ein zweites Break und verwertete wenig später seinen ersten Matchball. In der zweiten Runde wartet der Australier Tristan Schoolkate (ATP 173).
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