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Die Bälle sind ein zentrales Thema. © APA/afp / MARCO BERTORELLO

Bälle mit schlechter Qualität? Hitzige Debatte in Turin

Die Verhältnisse sind bei den diesjährigen ATP Finals auf jeder Pressekonferenz Thema. Ins Visier der Tennisstars sind die Tennisbälle geraten, die ihrer Meinung nach einen Qualitätsverlust aufweisen.

Aus Turin

Von:
Leo Holzknecht

Obwohl es nicht danach aussieht, sind die Bedingungen bei jedem Tennisturnier verschieden. Der Belag, die Bälle, die Höhenlage, das Wetter – all diese Faktoren spielen eine gewichtige Rolle, wenn es darum geht, wie der Platz auf einen Schlag reagiert. Das Lieblingsthema vieler Spieler sind jedoch die Bälle. In Turin flammt die Debatte über die sinkende Qualität der Spielgeräte von neu auf.


Alexander Zverev sitzt im Spielerrat der ATP und vertritt eine klare Meinung: „Seit der Corona-Pandemie haben alle Hersteller versucht, die Kosten zu kürzen und sind auf eine andere Art Gummi umgestiegen. Das führt dazu, dass die Bälle nun zu 30 bis 60 Prozent langsamer sind als zuvor“, erklärt der Deutsche. Langsamer bedeutet, dass sich die Bälle nicht nur aufblähen, sondern vor allem an Druck verlieren. „Was jetzt passiert, ist dass die Luft wegen des schlechteren Materials entweicht. Das ist der Grund, warum heutzutage viele Spieler mit Ellbogen- und Handgelenksverletzungen zu kämpfen haben.“

Medvedev kritisch

Eine ähnliche Meinung vertritt Andrey Rublev, der sagt: „Seit ich auf die Tour gekommen bin, hat sich etwas verändert. Es macht keinen Unterschied, welches Fabrikat wir benutzen, die Bälle sind einfach schwerer zu kontrollieren. Je mehr man beschleunigt, desto geringer ist die Kontrolle. Früher war das genau andersrum“, betont der Russe.

Sein Landsmann Daniil Medvedev erklärte: „Ich fühle, dass ich mit diesen Bällen einen großen Nachteil habe, aber ich muss damit leben und Lösungen finden. Das ist mir bisher noch nicht gelungen. Die Taktik spielt keine große Rolle mehr. Es geht darum, gut aufzuschlagen und zu kämpfen.“

Griff wegen seiner Frustation zu ungewöhnlichen Mitteln: Daniil Medvedev © APA/afp / MARCO BERTORELLO


Wie immer hält sich Jannik Sinner aus den hitzigen Debatten raus. Der Südtiroler meinte bloß, dass die Plätze in Turin etwas langsamer als im Vorjahr seien. Sprich: Dass die Bälle nach dem Aufsprung etwas mehr an Geschwindigkeit einbüßen.

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