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Adriano Panatta verteidigt Sinner. © ANSA / Ufficio stampa Intesa Sanpaolo

„Alles Dummheiten“: Panatta stellt sich vor Sinner

Nach Jannik Sinners Ausscheiden in Wimbledon wurde der 22-Jährige hierzulande teils heftig kritisiert. Tennis-Legende Adriano Panatta hat nun in mehreren Interviews den Weltranglisten-Ersten verteidigt.

46 Matches hat Jannik Sinner in der Saison 2024 bestritten, 42 davon gewonnen. In den raren Fällen, in denen er den Platz als Verlierer verlässt, ist der Aufschrei aber groß. Ursachenforschung wird betrieben und Dinge werden hinterfragt. Dabei schreibt Adriano Panatta im Corriere della Sera: „Hat er verloren? Hat er wirklich verloren? Na und? Was ist das Schlimme daran? Im Tennissport verliert man. Das passiert auch den Besten, zu denen Sinner längst gehört.“


Bekanntlich nehmen 128 Spieler an ein Grand-Slam-Turnier teil, nur einer steht am Ende ganz oben. Angesichts dessen müsse man, so Panatta, die Normalität der Niederlage mehr respektieren. „Die Unschlagbarkeit gibt es im Sport nicht – vor allem nicht im Tennis. Und auf seine Weise ist dieser Mangel ein Geschenk. Er macht den Sport menschlicher und ist in der Lage, uns etwas zu lehren. Zumindest, dass wir mit den Füßen auf dem Boden bleiben.“

Panatta stützt Sinner

Das Problem beziehe sich laut Panatta vor allem auf die Fans, auf die Medien, auf die Beobachter und nicht auf Sinner, der „nie aufgehört hat, bodenständig zu sein. Wir sind diejenigen, die sich zu sehr begeistern. Wir sind diejenigen, die Sinner für unschlagbar halten und sich schlecht fühlen, wenn er besiegt wird. Ist es die große Liebe zu diesem jungen Sportler oder der Wunsch, sich dank ihm ein wenig unschlagbar zu fühlen?“, schließt Panatta seinen Beitrag ab.

Schied in Wimbledon aus: Jannik Sinner © ANSA / NEIL HALL


Der French-Open-Sieger von 1976 ist in einem anderen Interview mit dem Il Fatto Quotidiano auf ein anderes Thema eingegangen. Nämlich auf jenes der Beziehung zwischen Sinner und der Russin Anna Kalinskaya. In einem Corriere-Artikel war in den letzten Tagen zu lesen: „Niemand macht Jannik einen Vorwurf daraus, dass er sein Alter und seine neue Liebe ausleben will. Das ist ein unantastbarer Wunsch. Aber ein zurückgezogeneres Leben hätte vielleicht geholfen, den Virus einzudämmen. Oder diesen sogar verhindert.“ Der Beitrag spielt darauf an, dass Sinner oft in der Box seiner russischen Freundin saß – auch auf den Außenplätzen. Und dass seine Erkrankung womöglich darauf zurückzuführen ist.

Panatta meint, das seien „alles Dummheiten“ und führt aus: „Champions sind auch ganz normale Menschen mit ihrem Privatleben. Jeder kann mit Gefühlen belastet sein. Solange ich mich erinnern kann, haben Frauen noch nie einem geschadet. Aber Sinner weiß genau, was er zu tun hat, er braucht nicht viele Ratschläge. Er ist ein schlauer Kerl, der weiß, wie man vorankommt, und er hat ein Team von Profis, die ihm helfen.“

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