
Jannik Sinner (links) und Carlos Alcaraz (rechts) geben sich die Hand. © GETTY IMAGES NORTH AMERICA / SARAH STIER
Alcaraz zur Sinner-Sperre: „Druck hat mich umgebracht“
Carlos Alcaraz wurde neben Alexander Zverev dazu auserkoren, den Südtiroler Jannik Sinner während dessen dreimonatiger Abwesenheit gehörig unter Druck zu setzen – und im besten Falle an der Spitze der Weltrangliste sogar abzulösen. Nun fand Alcaraz ehrliche Worte für diese enorme Erwartungshaltung.
07. April 2025
Von: nie
Für Außenstehende wirkte es beinahe wie eine Chance, die auf dem Silbertablett serviert wurde: Mitte Februar erhielt Jannik Sinner im Zuge der Doping-Affäre rund um seine Person eine dreimonatige Sperre – und sein damals souveräner Vorsprung an der Spitze der Weltrangliste (11.330 Punkte) war aufgrund von unzähligen Rechenspielen plötzlich gar nicht mehr so ungefährdet. Mit dem nötigen Titelglück hätten Alexander Zverev (8135) und Carlos Alcaraz (7410) bis zu seiner Rückkehr Anfang Mai am Südtiroler vorbeiziehen können.
In den darauffolgenden zwei Monaten hat sich am Gipfel der Tennis-Welt aber kaum etwas verändert. Alcaraz schnappte sich in Rotterdam zwar den Titel, vermasselte jedoch weitere scheinbar einfache Aufgaben, Zverev fiel hingegen von einem Tief ins andere. Somit blickt Sinner (10.330) selbst einen Monat vor seinem Comeback auf einen komfortablen Vorsprung auf Zverev (7645) und Alcaraz (6720). Letzterer gab nun einen Einblick in die Umstände für die ausgebliebenen Ergebnisse – und sah auch in der Abwesenheit von Sinner einen Grund dafür.
Alcaraz: „Das war und ist nicht richtig“
„Einige Leute dachten, nur weil Sinner nicht spielt, sollten Zverev und ich alles gewinnen und besser spielen als vorher“, erklärte er beim Media Day im Vorfeld des ATP Masters von Monte-Carlos. „Das war und ist nicht richtig.“ Der viermalige Grand-Slam-Sieger sei demnach nicht überrascht, dass sein Name nicht an erster Stelle in der Weltrangliste aufscheint. „Viele Menschen haben mir gesagt, ich soll die Zeit von Janniks Abwesenheit nutzen, um wieder an die Spitze zu kommen. Auf eine gewisse Weise hat mich dieser Druck umgebracht“, unterstrich er.Carlos Alcaraz hat unter der Erwartungshaltung der Öffentlichkeit gelitten. © ANSA / JAMES ROSS
Beim Monte-Carlo Masters (6. bis 13. April), das traditionell in Roquebrune-Cap-Martin auf französischem Boden ausgetragen wird, könnte Alcaraz mit Blick auf seine Punkte einen großen Schritt nach vorne machen – immerhin war er im vergangenen Jahr nicht am Start. „Ich kann nur versuchen, mein Bestes zu geben“, so der 21-Jährige, der mit seinen Auftritten zufrieden ist. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Spiel. Seit Anfang des Jahres spiele ich großartiges Tennis.“ Der Spanier ließ jedoch durchblicken, dass die enorme Belastung auf der Tour und die fehlenden Pausen große Auswirkungen haben könnten – auch hinsichtlich der Rückkehr von Sinner. „Auch ich würde gerne ab und zu einen Monat Pause machen, ohne irgendetwas zu tun“, sagte er. „Wir spielen 11 Monate lang ununterbrochen, und die Intensität, die unserem Körper abverlangt wird, ist immer zu viel.“
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