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Barbara Gambaro blickt Richtung Paris 2024.

Sensationell: Südtirolerin springt auf Olympia-Zug

Damit hatte niemand gerechnet, auch sie selbst nicht: Sportschützin Barbara Gambaro aus Schlanders hat sich die Tür für Paris 2024 aufgestoßen. Und das auf äußerst skurrile Weise.

Die Aneinanderreihung von Zufällen, kuriosen Umständen und sportlichen Wettkampfkapriolen ist schier unglaublich, fest steht aber: Barbara Gambaro hat das Ticket für Olympia 2024 in der Hand, dieses gilt es allerdings noch zu lösen.


Gambaro hat am Donnerstag beim Weltcup-Dreistellungskampf in München den 44. Platz belegt. Das ist – gelinde formuliert – ein durchwachsenes Ergebnis für die 32 Jahre alte Sportschützin aus dem Vinschgau. Und dennoch dürfte es zur nie und nimmer erhofften Olympia-Qualifikation reichen.

Lange Zeit nämlich vermochte Gambaro erst gar nicht an Paris 2024 zu denken, denn unzählige Athletinnen hatten das Ticket bereits in der Tasche bzw. lagen im Ranking vor ihr. Da plötzlich aber gleich mehrere Quotenplätze frei wurden, entwickelte sich in der Weltcup-Quali in München ein Showdown mit sensationellem Ausgang.

Barbara Gambaro in Aktion beim Weltcup in München. © UITS/M. Massetti

In der Olympia-Qualifikationswertung lag Gambaro vor dem Schießen in München auf Platz sechs. Da die fünf frei gewordenen Fixplätze an die fünf Bestplatzierten der Quali-Liste vergeben werden, rückte der Traum unverhofft in Reichweite. Ein 44. Platz in München reichte schließlich um sich im Olympia-Ranking hauchdünn an der Slowenin Urska Kuharic vorbeizuschieben und den ersehnten fünften Rang zu ergattern.


Das Ding mit der Kleiderregelung

Diesen 44. Platz holte Gambaro allerdings weit nach Wettkampfende und das auch noch auf kuriose Weise: Zunächst wurde die Südtirolerin an Position 45 geführt, der Olympia-Traum schien bereits geplatzt, da stellte ein Jury-Entscheid alles auf den Kopf. Die vor ihr platzierte Inderin Shriyanka Sadangi wurde wegen eines Verstoßes gegen die Kleiderordnung disqualifiziert. Gambaro rückte auf Platz 44 vor und holte somit die nötigen Punkte, um im Olympia-Ranking mit minimalem Vorsprung auf Platz fünf vorzurücken.
„Hoffen wir das Beste.“ Barbara Gambaro

„Genau so lief es ab“, bestätigt Gambaro auf SportNews-Nachfrage. Aufgrund der bizarren Umstände hält sich die erfahrene Sportschützin allerdings noch bedeckt. „Theoretisch müsste es passen, offiziell bestätigt wird die Olympia-Qualifikation aber erst am 16. Juni. Hoffen wir das Beste“, so Gambaro. In der Tat wird ihr Ticket für Paris erst gelöst, wenn es bei den aktuellen fünf freigewordenen Quotenplätzen bleibt und diese vom internationalen Verband auf offiziellem Wege an die fünf Bestplatzierten des Quali-Rankings weitergereicht werden.


Diese Südtiroler sind dabei

In der Zwischenzeit darf Barbara Gambaro jedenfalls von Olympia träumen. Sie wäre nach Edith Gufler und Petra Zublasing die dritte Sportschützin aus Südtirol, die an olympischen Sommerspielen teilnimmt.

Gambaro wäre nach Tennisstar Jannik Sinner und Triathletin Verena Steinhauser die dritte Fix-Starterin aus Südtirol. Volleyballer Simone Giannelli hat das Ticket so gut wie sicher, gute Chancen haben auch die Tischtennisspielerinnen Giorgia Piccolin und Debora Vivarelli sowie die Radprofis Greta Seiwald und Alessia Vigilia. Filip Schenk (Klettern) darf ebenfalls noch hoffen.

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