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Ein Bild geht um die Welt: Alice Bellandi küsst ihre Freundin Jasmine. © APA/afp / LUIS ROBAYO

Ein Kuss und viele Medaillen: Italien im Olympia-Rausch

Italiens Sportler räumen bei den Olympischen Sommerspielen weiter ab. Am Donnerstag gab es für die Azzurri mehrfach Gold und Silber zu bejubeln. Emotional war es aber nicht nur deswegen.

Für viel Aufregung sorgte in erster Linie Boxerin Angela Carini, die ihren Achtelfinalkampf nach nur 46 Sekunden abbrach und in der Folge nicht zum Handshake schritt. Ihre Gegnerin war Imane Khelif, deren Olympia-Teilnahme aufgrund erhöhter Testosteron-Werte bei der jüngsten WM höchst umstritten ist. Das vorzeitige Kampfende sorgte international für viel Wirbel.


Emotional wurde es später auch bei Judoka Alice Bellandi. Dieses Mal waren es jedoch positive Emotionen. Sie holte Italiens erste Medaille in der Judo-Halle im Parc du Champ de Mars – und diese glänzte auch noch golden. In der Kategorie bis 78 Kilogramm besiegte sie Inbar Lanir in einem hart umkämpften Finale. Die Israelin hatte zuvor Deutschlands Fahnenträgerin Anna-Maria Wagner ausgeschalten.

„Sport ist Liebe“ Alice Bellandi

Nach ihrem Triumph stürmte Bellandi zu den Zuschauerrängen und drückte ihrer Freundin Jasmine einen Kuss auf die Lippen. „Sport ist Liebe“, sagte die aufgelöste Olympiasiegerin etwas später, „Dieser Kuss sollte nicht als außergewöhnlich dargestellt werden. Wen würdet ihr nach einem solchen Ergebnis küssen, nicht euren Partner?“ In Paris, aber auch in ihrer Heimat fand Bellandi nicht nur wegen ihres sportlichen Triumphs viel Anerkennung, sondern auch wegen dieser Sätze in den Interviews danach.


Ein Dorf holt in 19 Minuten 2 Goldene

Kurios: Bellandi stammt aus ein und dem selben Dorf wie Italiens zweiter Goldemedaillen-Gewinner vom Donnerstag, nämlich Giovanni De Gennaro. Beide kommen aus Roncadelle vor den Toren Brescias. Somit hat der 9.000-Einwohner-Ort im fiktiven Medaillenspiegel – stand heute – gleich viel Goldene zu Buche stehen wie etwa Sport-Großnation Deutschland. Zwischen Bellandis und De Gennaros Siegen lagen am Donnerstagnachmittag nur 19 Minuten.

Giovanni De Gennaro holte Platz eins im Kajak-Einer. © ANSA / ALI HAIDER


De Gennaro legte im Kajak-Slalom einen sensationellen Endlauf hin und schnappte sich in einem packenden Finish die Goldmedaille. Er behauptete sich im mit mehr als 9.000 Zuschauern gefüllten Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne gegenüber dem französischen Lokalmatador Titouan Castryck und Spaniens Bronze-Gewinner Pau Echaniz.


China führt im Medaillenrennen

Italiens Fechterinnen haben am Abend die dritte Goldmedaille des Tages verpasst. Das Florett-Team war im großen Finale gegen die USA ohne Chance und beendete den Bewerb auf den zweiten Platz. Für die Azzurri gab es am sechsten Wettkampftag in Paris zudem drei „Blecherne“ im Kunstturnen, Kanu und Gehen. Im Medaillenspiegel hält Italien nun bei fünf Goldenen und insgesamt 16 Medaillen. In Führung liegt China mit 11 Mal Gold.


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