Die Sportwelt blickt nach Paris

Alle vier Jahre wieder... wegen Corona nur drei Jahre nach Tokio 2021: In Paris beginnen in Kürze die Olympischen Sommerspiele (26. Juli bis 11. August). Einige Wettbewerbe, wie das Fußballturnier, starten bereits am Mittwoch, 24. Juli.

10.500 Athleten aus 206 Verbänden kämpfen in 32 Sportarten (329 Entscheidungen, in Tokio waren es noch zehn mehr) um Gold, Silber und Bronze. Neu sind Breakdance und der Speed-Wettbewerb im Sportklettern.

Eine Goldmedaille wiegt 529 Gramm und hat einen Durchmesser von 8,5 Zentimeter. In jeder Medaille ist ein Stück des originalen Eisens aus dem Eiffelturm verbaut.

Diese Olympischen Spiele sollten CO2-neutral abgehalten werden. So waren 95 Prozent der Austragungsstätten bereits vorhanden. Es wurden in Paris auch keine neuen Parkplätze gebaut und die Verpflegung der Athleten sowie Zuseher soll fleischarm und regional sein.

Paris ist bereit für die großen Spiele. © APA/afp / GABRIEL BOUYS

Das Basketball-Finale der Damen am 11. August um 15.30 Uhr ist die letzte der Medaillenentscheidungen.

Erstmals überhaupt werden bei Olympischen Spielen gleich viele Damen wie Herren teilnehmen. Im einfach gehaltenen Olympischen Dorf in Saint Denis wohnen die meisten unter einem Dach vereint.

Die Phryges: Bei den offiziellen Maskottchen der Sommerspiele in Paris handelt es sich nicht um Tiere, sondern sie sind den kleinen, traditionellen phrygischen Mützen nachempfunden (von den antiken Phrygern getragen). Name und Design sollen die Freiheit symbolisieren.

Rund 45.000 Freiwillige Helfer sollen dafür sorgen, dass in und um die Wettkampfstätten alles planmäßig abläuft.

70.000 Streitkräfte (15.000 Soldaten und 55.000 Polizisten) sind in Bereitschaft.

Medaillenfest am Eiffelturm Der Eiffelturm ist das bekannteste Wahrzeichen von Paris und ist Kulisse für die Wettbewerbe im Beachvolleyball, Judo, Ringen, die Rad-Straßenrennen und die Marathons.

Im Champions Park in den Trocadero-Gärten am Fuße des Eiffelturms werden die Medaillenzeremonien über die Bühne gehen. Die Kapazität dort beträgt 13.000 Zuschauer.

Weit weg (15.705 Kilometer) von Paris gehen die Surf-Wettbewerbe über die Bühne. Sie finden auf Tahiti statt. Die Insel liegt im Südpazifik, es ist die größte in Französisch-Polynesien.

Im Schatten des Pariser Wahrzeichens werden die Medaillen vergeben. © ANSA / CHRISTOPHE PETIT TESSON

Stars und Geschichten gibt es unzählige. Drei Jahre nach ihrem Teilrückzug von den Spiele in Tokio ist Turn-Superstar Simone Biles (USA) zurück bei Olympia. LeBron James (wird im Dezember 40) will mit den US-Basketballern sein drittes Gold. Der 4. August dürfte es in sich haben. An diesem Sonntag findet das 100-Meter-Finale der Herren in der Leichtathletik statt. Im Tennis geht das Finale im Herreneinzel (mit Jannik Sinner?) über die Bühne.

Im Fernsehen gibt es stundenweise Übertragungen in der ARD, im ZDF, auf ORF1, SRF2 und Eurosport, der sogar ein 24-Stunden-Programm verspricht. Auch die RAI ist im Großeinsatz, in der Leichtathletik kommentiert (wie üblich) der Bozner Fachmann Franco Bragagna.

Angeblich gibt es noch eine Million Eintrittskarten zu haben. 50.000 pro Tag werden seit Donnerstag online angeboten.

Ein Südtiroler Sextett Sechs Sportler und Sportlerinnen aus Südtirol beteiligen sich an den Sommerspielen. Volleyballspieler Simone Giannelli (27) aus Bozen ist bereits zum dritten Mal bei Olympia im Einsatz und eroberte 2016 in Rio de Janeiro die Silbermedaille. Auch heuer hat der Kapitän der Volleyball-Azzurri große Chancen auf Edelmetall. In der Gruppenphase bekommt es Italien mit Brasilien, Ägypten und Polen zu tun. Das wird knallhart.

Die wohl größte Südtiroler Medaillenhoffnung ist gewiss Tennis-Star Jannik Sinner . Der 22-jährige Sextner trainiert nach seinem Kurzurlaub auf Sardinien seit Montag in der Wahlheimat Monte Carlo. Die Auslosung für das Olympische Tennisturnier erfolgt am 25. Juli. Neben dem Einzel spielt er das Doppel mit Lorenzo Musetti.

Zum zweiten Mal bei Olympischen Spielen nimmt Triathletin Verena Steinhauser aus Brixen teil. Die 29-Jährige ist bei optimalem Rennverlauf eine Kandidatin für die Top-10, mehr wohl nicht. Sie dürfte auch in der Mixed-Staffel starten.

Nach Tokio hat sich auch Debora Vivarelli (aus Kaltern, wohnt in Bozen) für den Tischtennis-Wettbewerb qualifiziert. Die 31-Jährige erhält sozusagen Unterstützung von der weiteren Bozner Tischtennisspielerin Giorgia Piccolin (28). Sollten beide die erste Runde überstehen, wären sie schon überglücklich.

Als letzte des Südtiroler Sextetts schaffte Sportschützin Barbara Gambaro den Sprung nach Paris. Die 32-Jährige feiert ihr Debüt und ist dreifach gefordert. Sie startet im Mixed-Wettbewerb, mit dem 10-m-Luftgewehr und im Dreistellungskampf.

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