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Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar boten ein emotionales Finish. © APA/afp / ANNE-CHRISTINE POUJOULAT

Tränen im Superstar-Duell: Vingegaard sticht Pogacar aus

Was für ein Drama bei der Tour de France! Titelverteidiger Jonas Vingegaard hat die 11. Etappe im Zielsprint vor dem zeitgleichen Topfavoriten Tadej Pogacar für sich entschieden.

Auf dem anspruchsvollen Teilstück im Zentralmassiv nach Le Lioran attackierte der Däne in der Entscheidung der beiden Favoriten auf den Gesamtsieg als Erster und fuhr knapp vor dem Slowenen über die Ziellinie. Dritter wurde mit 25 Sekunden Rückstand Remco Evenepoel.


Pogacar liegt in der Gesamtwertung im Gelben Trikot nun 1:06 Minuten vor Evenepoel und 1:14 Minuten vor Vingegaard. Der Däne vergoss nach seinem Erfolg Tränen. „Es ist sehr emotional für mich. So zurück zu kommen ...“, sagte Vingegaard, der nach einem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt im April nicht nur um seinen Tour-Start, sondern um seine Karriere gebangt hatte. „Ich bin einfach glücklich, hier zu sein. Es bedeutet mir viel, hier zu gewinnen“, meinte der Visma-Profi.

Jonas Vingegaard überfielen die Emotionen © APA/afp / JEROME DELAY


Vor allem die letzten 50 Kilometer der Etappe hatten es mit vier Bergwertungen – darunter eine der Kategorie eins – in sich. Pogacars UAE-Team hielt das Tempo den ganzen Tag hoch und ließ die Ausreißer nie mehr als drei Minuten weg. Der Top-Favorit wollte ein Zeichen setzen und attackierte 30 km vor dem Ziel schließlich solo. Er fuhr auf Vingegaard und Co. einen Vorsprung von über 30 Sekunden heraus.

Doch der Däne erholte sich und schloss an der vorletzten Bergwertung zur Überraschung vieler wieder zu Pogacar auf. Das Duo machte sich den Etappensieg im Skigebiet Le Lioran dann untereinander aus. Für Vingegaard war der Erfolg auch eine kleine Genugtuung, hatte Pogacar am Ruhetag am Montag doch gemeint, sein Rivale hänge nur an seinem Hinterrad.

Tadej Pogacar fährt weiter in Gelb. © APA/afp / MARCO BERTORELLO


Zwar baute der 25-Jährige seinen Leader-Position am Mittwoch aus, Vingegaard gab sich aber kämpferisch. „Die Tour ist noch lange nicht vorbei“, sagte er. „Nun dürfte niemand mehr daran zweifeln, dass Jonas hier in Bestform ist. Das wird großartig für die Fans“, sagte Pogacar. „Ich denke, ich kann mit viel Selbstvertrauen in die Pyrenäen gehen.“


Roglic gestürzt

Red-Bull-Kapitän Primoz Roglic (4.) kam zu Sturz, gab am Abend aber Entwarnung. „Er sagt, alles gut. Der Teamarzt hat auch einen Daumen hoch gemacht“, sagte Sportdirektor Rolf Aldag. „Es ist ein bisschen ärgerlich, aber es ist nichts Schlimmes passiert.“ Weil das Missgeschick innerhalb von drei Kilometern vor der Ziellinie passierte und damit eine Sturz-Regel griff, verlor der Slowene keine Zeit im Gesamtklassement.

Nach dem Klettertest im Herzen Frankreichs sind am Donnerstag wieder die Sprinter gefragt. In Villeneuve-sur-Lot wäre alles andere als ein Zielsprint eine Überraschung.

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