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Die Sonntag-Etappe hatte auf staubigem Untergrund Seltenheitswert. © APA/afp / BERNARD PAPON

Schotterspektakel und gedrückte Stimmung

Tadej Pogacar rauschte in höllischem Tempo über die weißen Schotterpisten der Champagne, doch seinen Rivalen konnte der Alleskönner einfach nicht entwischen. Das große Spektakel auf den steinigen Feldwegen endete unter den Top-Stars der Branche auf der neunten Etappe der 111. Tour de France in einer Pattsituation.

Am Ende des mit Spannung erwarteten Schlagabtauschs der Großen Vier erreichten Pogacar, Titelverteidiger Jonas Vingegaard, Weltmeister Remco Evenepoel und Primoz Roglic Seite an Seite das Ziel in Troyes.


Den Tagessieg holte sich nach 199 Kilometern der Franzose Anthony Turgis, der den Sprint einer kleinen Ausreißergruppe vor dem britischen Mountainbike-Olympiasieger Thomas Pidcock und dem Kanadier Derek Gee gewann.

Damit bleibt im Gesamtklassement vor dem Ruhetag alles beim Alten. Pogacar trägt weiter das Gelbe Trikot und liegt 33 Sekunden vor Evenepoel. Dahinter folgen Vingegaard (1:15) und Roglic (1:36).


Schotterpisten als Tour-Premiere

Es war das erste Mal in der Tour-Geschichte, dass die Schotterpisten ins Programm aufgenommen wurden. Nachdem in der Vergangenheit schon des Öfteren einige Kopfsteinpflaster-Passagen von Paris-Roubaix in die Route aufgenommen worden waren, wurde nun bei der Suche nach mehr Spektakel ein weiteres Element hinzugefügt.

Tadej Pogacar jubelte verhalten über sein gelbes Trikot. © APA/afp / ANNE-CHRISTINE POUJOULAT


Die Fahrer hatten sichtlich zu kämpfen. An den steilen und mitunter engen Stellen mussten nicht wenige Radprofis aus dem Sattel und einen kleinen Fußmarsch einlegen. Stürze blieben aber weitgehend aus – mit Ausnahme von Roglic-Helfer Alexander Wlassow, der gut 40 Kilometer vor dem Ziel im Graben landete, aber weiterfahren konnte.



Tour würdigt gestorbenen Radprofi Drege

Bevor das Feld am Sonntag losrollte, wurde zunächst der gestorbene norwegische Radprofi André Drege gewürdigt. Die Fahrer der norwegischen Mannschaft Uno X erschienen am Sonntag geschlossen in erster Reihe mit einer schwarzen Armbinde. Erst dahinter platzierten sich die Trikotträger um den Gesamtersten Pogacar. Drege war am Samstag bei der gleichzeitig ausgetragenen Österreich-Rundfahrt auf der Abfahrt vom Großglockner gestürzt. Er erlag seinen Verletzungen.

Am Montag legt die Tour eine Pause ein, bevor es dann einen Tag später mit der zehnten Etappe über 187,3 Kilometer von Orléans nach Saint-Amand-Montrond weitergeht. Dann könnten die Sprinter wieder zum Zug kommen.

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