Am Dienstag und Mittwoch sind die besten Radfahrer der Welt in Gröden. © valgardena.it
Südtirol fiebert dem Giro d'Italia entgegen
Am Dienstag erlebt Gröden zum 10. Mal eine Etappenankunft der Italienrundfahrt der Radprofis, auch als „Giro d'Italia“ bekannt. Diesmal steht das Ziel in der Gemeinde St. Christina, genauer gesagt auf Monte Pana, wo die Rundfahrt erstmals in ihrer Geschichte Halt machen wird. Wir haben uns auf Spurensuche begeben.
18. Mai 2024
Von: luis.mahlknecht
Es ist dies die 16. Etappe der heurigen Auflage des Giro, eine Etappe, in der einiges an Pfeffer steckt. Zwar wurde aus Sicherheitsgründen das Stilfser Joch gestrichen, die Platzierung des höchsten Passes dieser Rundfahrt war aber ohnehin so unglücklich am Beginn der Etappe angesetzt, dass es wohl dort zu keiner Vorentscheidung gekommen wäre.
Auf jeden Fall queren die Radsportler den Vinschgau und erreichen über die Etschtaler Gemeinden (Meran wird ausgeklammert) Bozen, wo es kurz durchs Eisacktal nach Blumau geht. Dort beginnt der lange Anstieg über Völs, Seis (wo ein Zwischensprint angesetzt ist) und Kastelruth zum Panider Sattel, der nach der letzten steilen Gerade erreicht wird. Eine schnelle Abfahrt führt nach St. Ulrich, wo durch den Ort geradelt wird, ehe es relativ einfach bis nach St. Christina geht. Dort wird dann der Grödner Bach überquert, und die letzten zwei Kilometer sind ein zäher Anstieg bis zum Monte Pana, wo die Ziellinie steht.
Geschichte in Gröden seit 1940
Blättert man in den Annalen zurück, so findet man die erste Etappenakunft des Giro in Gröden im Jahre 1940, als der legendäre Gino Bartali als Erster in St. Ulrich über die Ziellinie preschte. 1983 war dann Wolkenstein an der Reihe, und damals gab es drei Jahre hintereinander eine Etappenankunft in der östlichsten Gemeinde des Tales. Mario Beccia, Marino Lejarreta und Hubert Seiz waren damals die Tagessieger, ehe sich 1991 Massimiliano Lelli erneut in Wolkenstein in die Siegerliste eintragen durfte.Marco Pantani im Jahr 2000 in Wolkenstein. © Robert Perathoner
Es folgten zwei weitere Ankünfte in Wolkenstein (1998 mit dem Sieg für Giuseppe Guerini und 2000 mit dem Spanier Rubiera), dann erlebte 2005 St. Ulrich nach 65jähriger Pause wieder eine Zielankunft des Giro. Ivan Parra aus Kolumbien war damals siegreich, 2017 – bei der letzten Giro-Ankunft in St. Ulrich und in Gröden allgemein – konnte sich Tejay Van Garderen aus den USA durchsetzen.
Wer dieses Mal das Rad vorne haben wird, wird sich in wenigen Tagen herausstellen. Sportfans aus dem Tale und aus ganz Südtirol freuen sich jedenfalls. Und auf Monte Pana sollte auch richtige Partystimmung herrschen.
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