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Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard sind die großen Favoriten. © APA/afp / MARCO BERTORELLO

Italien-Auftakt und Superstar-Duell: Alles zur 111. Tour

Titelverteidiger Jonas Vingegaard gibt sein Comeback, Tadej Pogacar ist auf der Jagd nach dem Double: Die 111. Tour de France hat genügend Spektakel-Potenzial. Und die Radsportfans sehnen ein erneutes Duell der beiden Superstars herbei. Allerdings trifft der zuletzt noch verletzte Däne auf einen Pogacar in Topform. Vor dem Start des wichtigsten Radsportrennen der Welt, das erstmals in Italien beginnt, klären wir die brennendsten Fragen.


Wo startet und endet die Tour?

Der „Grand Départ“ erfolgt am Samstag (14.20 Uhr) in Florenz. Was einige Tour-Romantiker schmerzen dürfte: Die Große Schleife endet nicht traditionell in der Hauptstadt, sondern an der Côte d'Azur in Nizza. Das liegt an einem anderen Großevent: Nur fünf Tage nach der finalen Etappe beginnen in Paris die Olympischen Spiele. Das Einzelzeitfahren zum Schluss dürfte allerdings je nach Ausgangslage ein furioses Finale bieten. Ein finales Zeitfahren gab es zuletzt vor 35 Jahren, als der US-Amerikaner Greg LeMond den Franzosen Laurent Fignon spektakulär mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur acht Sekunden besiegte.


Wer sind die Favoriten der 111. Ausgabe?

Das große Duell der vergangenen Jahre zwischen den Ausnahmefahrern Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar stand bis zuletzt noch auf der Kippe. Der dänische Tour-Sieger der vergangenen beiden Auflagen hatte sich Anfang April bei der Baskenland-Rundfahrt schwer verletzt. Vor dem Start der Tour nahm er an keinem Rennen teil. Doch er ist dabei, absolvierte zuletzt ein Höhentrainingslager mit seinem Team in den Alpen. Die Frage ist, wie fit er sein wird.

Will überraschen: Remco Evenepoel © ANSA / Jesus Diges


Pogacar, der slowenische Widersacher Vingegaards, gilt in diesem Jahr als der große Favorit auf den Tour-Sieg. Es wäre sein dritter Erfolg nach den Jahren 2020 und 2021. Im Mai düpierte er die Konkurrenz bei seinem ersten Giro d'Italia und triumphierte bei der Italien-Rundfahrt souverän. In diesem Jahr strebt der 25-Jährige das Double an. Zuletzt war der Gewinn des Giro und der Tour in einem Jahre dem Italiener Marco Pantani 1998 geglückt. Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel und Primoz Roglic vom werden zum erweiterten Favoritenkreis gezählt.


Wie ist das Streckenprofil?

Die Fahrer müssen knapp 3000 Höhenmeter weniger als im Vorjahr bewältigen. Doch schon die ersten Etappen sind knifflig – mit reichlich Anstiegen. Acht flache Etappen, vier hügelige Strecken und sieben gebirgige Teilstücke stehen den Profis bevor. Neben dem Zeitfahrfinale in Nizza gibt es noch ein weiteres Zeitfahren. An zwei Tagen können die Fahrer durchschnaufen.


Was sind die Höhepunkte der diesjährigen Ausgabe?

Nach vier Tagen wartet in den Alpen der Col du Galibier, ein Tour-Klassiker der schwierigsten Kategorie. Die sportlichen Leiter fürchten sich jetzt schon vor dem neunten Teilstück. Um die Stadt Troyes warten mehrere unwegsame Schotterabschnitte. Hier können die Top-Fahrer früh im Rennverlauf Zeiteinbußen kassieren.

Das Ziel ist heuer ausnahmsweise nicht in Paris. © ANSA / CHRISTOPHE PETIT TESSON


Die harte 15. Etappe mit 4800 Höhenmetern in den Pyrenäen und die 19. sowie 20. Etappe in den Alpen mit jeweils ca. 4500 Höhenmetern sind die anspruchsvollsten Hürden der diesjährigen Rundfahrt.

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