Lechner und Fontana heißen die Sieger des Marlene Sunshine Race

Die Damen mussten fünf Runden (26,7 km) zurücklegen, die Herren sieben Runden (36,7 km). Die Startschleife wurde in diesem Jahr verändert, um eine Selektion vor dem ersten Anstieg zu ermöglichen.

Insgesamt 670 Teilnehmer aus 20 Nationen waren am Start. Das Rennen fand bei frühlingshaften Temperaturen statt. Hunderte von Zuschauern fanden sich längs der Rennstrecke und im Start-Ziel-Bereich ein. "?Die Stimmung war ausgezeichnet?", schwärmte OK-Präsident Florian Pallweber. "?Wir haben in den Abfahrten einige Schwierigkeiten eingebaut, um ein bisschen Tempo herauszunehmen, was von allen gut angenommen wurde?."

Italienmeister Marco Aurelio Fontana gewinnt bei den Herren Der mehrfache Italienmeister und Olympia-Fünfte von Peking 2008, Marco Aurelio Fontana benötigte für die 36,7 km 1:37.10 Stunden. Er distanzierte den zweifachen Nals-Sieger (2008, 2009), den Spanier Ivan Alvarez Gutierrez, nur um fünf Sekunden. Mit 13 Sekunden Rückstand kam der spanische Olympiasilbermedaillengewinner von Athen und Weltmeister 2010, José Antonio Hermida, bei seiner ersten Teilnahme in Nals, auf Rang drei. Das Rennen war an Spannung kaum zu überbieten Nach dem Start übernahm zunächst der Deutsche Manuel Fumic die Führung und beendete sowohl die Startschleife, als auch die erste von sieben Runden als Erster. Ab der zweiten Runde diktierte eine Zweiergruppe, bestehend aus Marco Aurelio Fontana und Ivan Alvarez Gutierrez, das Tempo, dicht gefolgt von Manuel Fumic und José Hermida. Fontana hat in der dritten Runde das Tempo erhöht und den Vorsprung auf Gutierrez bis auf 22 Sekunden erhöht. Der Spanier ließ sich allerdings nicht abschütteln und machte zusehends Boden gut. In der vierten, fünften und sechsten Runde wechselten sich der Italiener und der Spanier an der Spitze ab. Gutierrez versuchte in der vorletzten Runde auf der letzten Steigung auszureißen, wurde dann allerdings wegen eines Problems mit dem Sattel wieder eingeholt und musste dem Abfahrtsspezialisten Fontana bei der Zieldurchfahrt den Vortritt lassen. Gerhard Kerschbaumer musste sich mit dem 3. Platz in der U23-Kategorie begnügen.

Dritter Sieg von Eva Lechner Bei den Damen triumphierte bereits zum dritten Mal nach 2009 und 2010 die Eppaner Eva Lechner. Sie distanzierte die österreichische Weltcupsiegerin von 2010, Elisabeth Osl aus Kirchberg in Tirol, nach 1:27,54?Stunden um acht Sekunden. Auf Rang drei kam mit einem Rückstand von 1,36 Minuten die Schweizerin Nathalie Schneitter, Siegerin von 2008 und Teamkollegin von Eva Lechner.Vierte wurde die dreifache Nals-Siegerin die Olympiasiegerin Gunn-Rita Dahle. In der Altersklase U23 setzte sich Serenza Calvetti (Torpado Surfing, 1h 36' 01) durch. Dritte wurde die Eisacktalerin Lisa Rabensteiner.

Die mehrfache Weltmeisterin und die österreichische Staasmeisterin Osl legte einen rasanten Start hin. Dahle fiel gleich zurück, während Osl und Lechner die erste Runde nach knapp fünf Minuten in Führung liegend, beendeten, dicht gefolgt von Blaza Klemencic aus Slowenien, Adelheid Morath aus Deutschland und Nathalie Schneitter aus der Schweiz. Osl und Lechner bestimmten auch in der zweiten Runde das Tempo, gefolgt von Schneitter mit einem Rückstand von ca. zehn Sekunden. In der dritten Runde startete die spätere Siegerin einen Angriff und holte dadurch einen Vorsprung von 21 Sekunden auf Elisabeth Osl heraus. In der vierten Runde machte Osl Boden gut und reduzierte den Rückstand auf nur mehr neun Sekunden. Jetzt deutete alles auf einen Zielsprint hin. Osl griff Lechner in den Anstiegen noch einmal an und klebte sich an ihr das Hinterrad und überholte sie sogar für kurze Zeit. Lechner ließ aber nicht locker, auch weil sie wusste, dass sie die stärkere Abfahrerin ist. Und genau in der Abfahrt gelang es Lechner Osl die entscheidenden Sekunden abzunehmen.

Ergebnisse 12. Marlene Südtirol Sunshine Race Männer 1. Marco Aurelio Fontana (Cannodale) 1h 37' 10 2. Ivan Alvarez Gutierrez (Elettroveneta) 1h 37' 14 3. José Hermida (Merida Multivan) 1h 37' 22 4. Manuel Fumic (Cannodale) 1h 38' 17 5. Thomas Litscher (Felt Ötztal X-Bionic) 1h 40' 47 6. Luca Braidot (Herressportgruppe) 1h 41' 19 7. Alexey Medvedev (Elettroveneta) 1h 41' 43 8. Tony Longo (TX Active Bianchi) 1h 41' 57 9. Michele Casagrande (Elettroveneta) 1h 42' 23 10. Daniele Braidot Heersesportgruppe) 1h 42' 35?. Gerhard Kerschbaumer (TX Active Bianchi) 1h 42' 58 Maximilian Vieider (Sunshine Racers Nals) 1h 48' 39

Damen 1. Eva Lechner (Colnago Farbe) 1h 27' 54 2. Elisabeth Osl (Ghost-Factory) 1h 28' 01 3. Nathalie Schneitter (Colnago Farbe) 1h 29' 29 4. Gunn-Rita Dahle Flesjaa (Merida Multivan) 1h 30' 05 5. Adelheid Morath (Felt Ötztal X-Bionic) 1h 30' 24 6. Blaza Klemencic (Felt Ötztal X-Bionic) 1h 31' 09 7. Tanja Zakelj (Salcano Factory) 1h 34' 18 8. Rie Katayama (Specialized Japan) 1h 35' 03 9. Serena Calvetti (Torpado Surfing) 1h 36' 01 10. Alexandra Engen (Ghost-Factory) 1h 36' 54?

Stimmen zu Rennen Marco Aurelio Fontana, Sieger: Es war ein sehr umkämpftes Rennen. Endlich konnte ich in Nals gewinnen und mich in die Siegerlisten eintragen. Gutierrez ist in der vierten Runde weggerutscht. Beim letzten Anstieg habe ich geglaubt, er würde mir den Sieg wegschnappen, aber ich habe durchgehalten und in der letzten Abfahrt die entscheidenden Sekunden für den Sieg herausgeholt.

Ivan Alvarez Gutierrez, Zweiter: Ich bin ein bisschen enttäuscht über den zweiten Platz, denn ich wollte gewinnen. Ich kenne die Strecke sehr gut: Sie ist sehr anspruchsvoll, aber auch sehr schön. Heuer und letztes Jahr hatte ich Pech, weil mir mir der Sattel einmal gebrochen und ein andermal verrutscht ist. Aber das war meine Schuld. Nächstes Jahr komme ich wieder. Ich will versuchen den dritten Sieg einzufahren.

José Hermida, Dritter: Ich bin mit meinem dritten Rang auf dieser weltcupwürdigen Strecke sehr zufrieden. Es war meine erste Teilnahme beim Marlene Südtirol Sunshine Race und ich hatte sehr viel Spass. Auch das Niveau der Teilnehmer war sehr hoch, es waren alle Topfahrer da. Das ist eine sehr wichtige Saison für alle, denn die Olympischen Spiele stehen an. Alle wollen also gute Ergebnisse erzielen. Es war wieder einmal ein spannender Kampf und das heutige Ergebnis befriedigt mich.

Gerhard Kerschbaumer, Dritter in der U-23-Kategorie: Zunächst war ich in der Spitzengruppe, dann hatte ich allerdings schwere Beine. Ich bin zurückgefallen, habe aber die Zähne zusammengebissen. Ich musste heute mit meinem alten Rad fahren, denn das neue wurde mir heute Nacht gestohlen. Es waren sehr viele Zuschauer in Nals, die mich lauthals unterstützt haben. Schließlich war es ja mein Heimrennen.

Eva Lechner, Siegerin: Ich bin über meinen ersten Saisonsieg sehr glücklich. Es fiel mir schwer zu Beginn den richtigen Rhythmus zu finden. Lisi ist in den Anstiegen sehr stark, weshalb ich versucht habe dran zu bleiben, um mich dann auf die Abfahrten zu konzentrieren, um von ihr loszukommen.

Elisabeth Osl, zweiter Platz: Ich habe mich überraschend gut gefühlt. Bergauf bin ich sehr stark gefahren, aber Eva hat immer wieder zu mir aufgeschlossen. In den Abfahrten war ich chancenlos. Eva ist technisch weltweit wahrscheinlich die stärkste Mountainbikerin. Und, dass ich auf ihrer Heimstrecke abwärts nicht mehr verloren habe, freut mich besonders. Ich muss den Veranstaltern zu dieser Super-Veranstaltung gratulieren.

Nathalie Schneitter, Dritter Platz: Heute hatte ich gegen Lechner und Osl keine Chance. Ich konnte ihr Tempo nicht halten, auch weil ich noch schwere Beine von gestrigen City-Cross hatte. In der dritten Runde ist es mir gelungen ein bisschen aufzuschließen, dann waren aber zu viele Junioren auf der Strecke, die meinen Rhythmus verlangsamt haben, weil ich sie nicht überholen konnte.

Gunn-Rita Dahle, Vierter Platz: "Zwar ist es immer schön zu gewinnen, aber ich bin mit dem vierten Platz zufrieden, denn ich bin noch nicht am Höhepunkt meiner Form. Das werde ich erst in ca. zwei Monaten sein. Im Februar, meinem intensivsten Trainingsmonat, war ich leider krank, weshalb ich mich im Trainingsrückstand befinde. Obwohl mir heute Nacht das Mountainbike gestohlen wurde, hatte ich keine größeren Probleme mit dem Rad von Hermida, der es mir geborgt hatte. Ja, Eva hat mich jetzt in Punkto Siegen eingeholt. Sie ist stark, aber auch zehn Jahre jünger. Auf alle Fälle war es für mich heute wieder ein exzellentes Training."

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